Für Samstag, dem 21. September 2013, hatten wir uns vorgenommen, einmal das Mostviertel auf kurvigen und möglichst verkehrsarmen Straßen zu erkunden. Natürlich war Autobahn fahren verpönt.
Wir trafen uns also ab 9:00 Uhr in Mayerling im Helenental, im Gasthof „Zum alten Jagdschloß“ um es bei einem Frühstück gemütlich angehen zu lassen. Wir – das waren insgesamt 13 Porsches verschiedener Typen vom 356er über Boxter, Cayman, diverse 911er bis zum Panamera, besetzt mit 24 Personen und 2 Hunden (Liesi + Prinz). Im alten Jagdschloß fühlten wir uns im K&K – Ambiente gleich sehr wohl und wurden mit allerlei Köstlichkeiten so verwöhnt, daß Vorschläge laut wurden, hier einmal einen Clubabend zu veranstalten. Josef verteilte auch gleich die mit viel Aufwand gestalteten Roadbooks, damit wir uns auf die kommenden Ereignisse einstimmen konnten.
Kurz nach 10 Uhr wurden die Motoren gestartet und es ging los. Der Verfasser dieser Zeilen übernahm die Führung, schön darauf achtend, den Abstand zu Erwin Greiner`s 356er nicht zu groß werden zu lassen – aber Erwin blieb immer dran. Dahinter dann die anderen 11 Porsches mit Josef Rosner als Schlußwagen. Die Route war gut geplant mit vielen schönen Landschaftseindrücken. Leider fiel der schöne Ausblick auf der Anhöhe zwischen Klausen-Leopoldsdorf und Laaben einem Regenguß zum Opfer. Was soll`s – ein Porsche fährt bei jedem Wetter und bei zunehmend besserer Witterung er“fuhren“ wir uns über Hainfeld, Traisen, Kirchberg an der Pielach, Gaming, Lunz am See und Göstling das Mostviertel. Bei mittlerweile trockener Straße erreichten wir unser Fahrtziel, das Schloß Unterleiten in Hollenstein an der Ybbs (www.lfs-unterleiten.ac.at).
Die Möglichkeit zu diesem Besuch haben wir wieder einmal unserem rührigen Präsidenten Josef Rosner zu verdanken, der anscheinend in Niederösterreich alles und jeden kennt – zumindest wenn es mit Schulen und Landwirtschaft zu tun hat. Wir wurden bereits erwartet und aufs herzlichste von Fr. Dir. Schallauer mit einem ausgezeichneten Mostcider empfangen. Auch für unsere beiden Hunde war bereits angerichtet (Knackwurst, garniert – siehe Bild). Anschließend wurden wir in die Besonderheiten des Hauses eingeweiht. Es ist hier eine dreijährige Fachschule für ökologische Land – und Hauswirtschaft untergebracht. Die Schülerinnen waren jetzt am Wochenende nicht hier und wir konnten also, ohne jemanden zu stören, auch das angeschlossene Internat im alten Rothschildschloß und die sehr ansprechenden und modernen Zimmer besichtigen. Als nächstes folgte ein kurzer Spaziergang durch den Schaugarten, in dem wir nicht nur Blumen, Gemüse und Kräuter, sondern auch Kunstwerke und einen Schwimmteich bestaunen konnten. Für unsere Gartenfreunde gab es hier viele neue Anregungen.
Nach Autofahrt und Spaziergang bei kühler Witterung freuten wir uns schon auf das angekündigte Mittagessen. Wir wußten ja schon länger was kommt: Vorspeisen mit Räucherforelle, Schafkäse, Kürbiscremesuppe, Mostbraten vom Bio Rind mit Beilagen, Parfait – Teller, Mehlspeisen, Kaffee und alle Getränke zu einem wirklich günstigen Preis. Ein BRAVO an die Frau Direktor und an ihre Küche!
Nach der ausgiebigen Mittagspause schauten wir noch kurz in das angeschlossene kleine Webereimuseum. In Unterleiten wird ja schon seit 1952 auch Weben unterrichtet.
Nach diesen vielen neuen Eindrücken nahmen wir von Hollenstein Abschied und machten uns auf den Weg zur zweiten Etappe des Tages. Diesmal fuhr Josef Rosner voraus und führte uns über Opponitz, Ybbsitz, Gresten, Wieselburg und Persenbeug in die Wachau auf das schöne linke Donauufer. Das Wetter wurde zunehmend besser und auch der etwas dichtere Verkehr und das daraus resultierende geringere Reisetempo störten uns nicht, da die Landschaftseindrücke vieles wett machten. So gondelten wir dahin, neugierig, wo wir denn die Donau wieder überqueren würden. In Mautern war es dann soweit und wir fuhren langsam und im Konvoi durch mehrere recht unbekannte Ortschaften ins versteckte Höbenbach.
Dort hatten wir bereits beim Winzerhof Dockner ab 18:00 Uhr reserviert. Unsere beiden großen Tische waren rasch belegt und wir staunten über den regen Betrieb in dem Lokal und die vielen Gäste – na ja, es war schließlich samstagabends. Trotzdem ließ das Personal keine Schwächen erkennen und wir wurden (schon wieder) mit vielen Köstlichkeiten versorgt. Schön langsam begannen unter den Pärchen auch die Gespräche, wer wohl auf Grund des – durchaus moderaten – Alkoholkonsums bei der Heimfahrt am Steuer sitzen wird. So gegen 20:30 wurde es dann ernst – es war ja bereits stockfinster – und viele waren froh über ihr Navi im Auto, denn manche hatten bei der Herfahrt in den kleinen Ortschaften die Übersicht über die Himmelsrichtungen verloren.
So ging ein schöner Porsche – Tag in netter Gesellschaft zu Ende und wir freuen uns auf das nächste Mal.
Last, but not least: Es ist bis heute nichts darüber bekannt geworden, daß jemand auf der Heimfahrt verloren gegangen wäre. . . .
Euer
Wolfgang Turecek, PCCA