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Am Samstag, den 25. Juli 2015 trafen sich 27 Porschefahrer im Restaurant Tuttendörfl zur heurigen Sommerausfahrt. Nach einem Frühstück in herrlicher Umgebung mit Blick auf die Donau startete man zur ersten Etappe, die über Bisamberg, Stetten über kleine Nebenstraßen nach Ernstbrunn führte. Von dort ging es dann nach Niederkreuzstetten Richtung Buschberg - kaum eine Weinviertelausfahrt lässt diesen aus! Nach der „Bergwertung“ drehte sich die Route wieder über Au, Klement nach Ernstbrunn und durch den Ernstbrunner Wald nach Hollabrunn.

 

Dort angekommen erwartete uns schon an der Landwirtschaftlichen Fachschule der Direktor (auch Fahrer eines Porsche Cayenne) mit einer Jause und kühlem Apfel- und Traubensaft (unvergoren wohlgemerkt). Nach der Stärkung erfolgte auch noch eine Führung durch einen Spezial - Schulzweig, nämlich Haustierhaltung. Die Idee ist, dass in der Urlaubszeit viele Leute nicht wissen, wo sie ihren Liebling zur Betreuung hingeben sollen und da bieten sich Bauernhöfe mit freistehenden Räumlichkeiten sehr gut an, die Pflege diverser Tiere zu übernehmen. Dass man dafür jedoch eine fundierte Ausbildung haben sollte ist selbstredend und dieser Ausbildungszweig boomt auch. Neben diversen Vögeln, Fischen, Hasen, Meerschweinchen, Frettchen u.a. werden auch Exoten wie Schlangen und Reptilien gehalten, um eine umfassende Ausbildung zu gewährleisten. Neben speziell ausgebildeten Biologen unterrichten auch spezialisierte Tierärzte in diesem Schulmodell.

 

Beeindruckt von der Artenvielfalt widmete man sich dann aber doch wieder dem Porschefahren und auf ging’s nach Mailberg, einem herrlichen Weinort in einem beschaulichen Talkessel gelegen. Der Grenze zur Tschechischen Republik folgend fuhr die Gruppe dann über Laa an der Thaya, dem Weinort Falkenstein nach Poysdorf und dann zum nächsten Ziel, nämlich  Mistelbach. Nach einem erfrischenden Eiskaffee wartete im Museumszentrum schon die Führerin, um uns die Sonderausstellung  „Ötzi – der Mann aus dem Eis“ näher zu bringen.

1991 wurde der Sensationsfund in den Ötztaler Alpen gemeldet. Der Gletscher gab den vor 5.300 Jahre lebenden Mann frei und viele Forschungen erfolgten dann in Folge. Es musste auch geklärt werden, ob der Mann aus dem Eis in Österreich oder Italien gefunden wurde, was eindeutig zu Gunsten Italiens ausging. Dieser unglaubliche Fund einer bestens erhaltenen Mumie ermöglichte in weiterer Folge die Rekonstruktion der Kleidung, der vor seinem Tod zu sich genommenen Nahrung, seiner Lebensweise und seinem Tod; somit werden immer neue Erkenntnisse über die späte Jungsteinzeit und frühe Kupferzeit möglich. Dass man mit einem Mantel aus Ziegenfell, engen Beinkleidern, einer Bärenfellmütze und Schuhen aus Gras in der unwirtlichen Umwelt eines Gletschers überleben kann, zeigen die Ausrüstungsgegenstände des „Ötzis“. Dennoch bleiben noch viele Fragen unbeantwortet und es werden noch viele Forschungsprojekte folgen.

 

Nach diesem Einblick in die Menschheitsgeschichte rückten wir wieder in die Gegenwart und so zum Automobil. Diese neuzeitliche Erfindung brachte uns dann flott zur Alten Donau, wo ein wohlschmeckendes Grillbuffet auf uns wartete. Wieder konnten wir am Wasser sitzen und die laue Sommernacht gemeinsam genießen, ehe uns ein herannahendes Gewitter und Sturm zur Heimreise mahnte.

 

Dr. Josef Rosner