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Kultur-kulinarische Ausfahrt
11.-12.9.2010

Das war die Kultur-Kulinarische Hofausfahrt 2010

Am 11. und 12. September hat unsere traditionsreiche Kultur-Kulinarische Ausfahrt 2010 stattgefunden. Der Wettergott hatte ein Einsehen und nach einer Woche kalten und trüben Wetters trafen sich 24 Porsche Teams Samstag frühmorgens bei strahlendem Sonnenschein an der alten Grazer Nordausfahrt. Auch der Porsche Club Kärnten hatte sich mit einer Abordnung unter der Leitung des Präsidenten Hannes Dobernig eingestellt. Nach einer kurzen Einführung und Ausgabe der Streckenunterlagen fädelten wir uns zu einem geschlossenen Konvoi auf und verließen Graz auf der alten B 67 Richtung Deutschfeistritz. Peggau wurde passiert und dann ging es durch Frohnleiten, wobei wir das wunderbare Stadtpanorama bewundern konnten. Bei Mautstatt verließen wir das Murtal und ab ging es erstmals anspruchsvoll in die Berge. Breitenau am Hochlantsch wurde passiert , weiter gings nach Gasen und Birkfeld mitten durch den Naturpark Steirisches Almenland. Generell wenig Verkehr und noch weniger Motorräder erlaubten zügiges Vorankommen Richtung St. Kathrein zu unserem ersten Stop auf dem Alpl im Waldheimathof der Familie Bruggraber, wo Oberkellner Lajos und sein Team uns eine gemütliche Stube reserviert hatten und Kaffee und herrlichen ofenwarmen Apfel- und Topfenstrudel servierten. Zwei weitere Teams aus der Obersteiermark stießen hier zu uns und nahmen mit uns die Abfahrt vom Alpl unter die Räder. In Krieglach wurden wir bereits beim Peter Rosegger Museum erwartet. Der Parkplatz war extra für uns abgesperrt worden und kundige Führerinnen – eine davon auch vom Porsche Virus befallen - gaben uns interessante Einblicke in das Leben und Wirken von Peter Rosegger und extra für uns wurde auch noch ein Aufsatz Peter Roseggers über seine erste Fahrt mit einem Automobil rezitiert. Dann ging es weiter über die alte B 17 durch Langenwang und Mürzzuschlag Richtung Semmering Pass Straße. Die Straße gehörte uns, weit und breit kein anderer Verkehrsteilnehmer: damit konnten wir unseren Sportwagen die Sporen geben und sogar drei kurze Brückenbaustellen hatten ihr Gutes: die Kolonne steckte sich und ermöglichte bis zum Semmering Pass das Alleinfahren. Auf dem Pass angekommen ging es in den Ort zum Grandhotel Panhans, wo uns ein sorgfältig zusammengestelltes Dreigangmenü in einem liebevoll gestalteten Ambiente erwartete. Während der erste Gang gereicht wurde erzählte der Verfasser dieser Zeilen über die Entwicklung des Semmeringgebietes vom nahezu unüberwindbaren waldreichen unzugänglichen Berggebiet bis zum heutigen Zauberberg, der Bedeutung und Geschichte des Südbahnhotels und der heutigen Leitbetriebe Grandhotel Panhans und Bergbahnen Semmering-Stuhleck. Die Entwicklung der Straßenverbindung und der Semmeringbahn kamen ebensowenig zu kurz, wie das historische Semmering Bergrennen, mit dem der Bogen zur Verbindung mit Porsche geschlagen wurde, schließlich war der Sascha Rennwagen von Austro Daimler mehrfacher Sieger dieses Rennens und eine Entwicklung von Ferdinand Porsche.

Nach einem Gruppenfoto vor dem Grandhotel Panhans ordneten wir uns wieder zur Kolonne und weiter ging es Richtung Adlitzgräben und Kalte Rinne. Prein an der Rax ließen wir links liegen (das Preiner Gschaidt werden wir ein anderes Mal fahren) und bogen in das wildromantische geschlungene Höllental wo Kurve auf kurve folgt ab. Neben Kaiserbrunn, wo das Wasser mehrerer Quellen für die Wiener Hochquell-Wasserleitung gefasst werden und früher die Wasserreiter das Wasser für das Kaiserhaus holten, erfuhren wir in Nasswald Wissenswertes über den Raxkönig und seine Zeit und das Leben der Holzfäller. Während die Einen die intensive Natur zum Vertreten der Beine nutzen, genossen die anderen ihren Nachmittagskaffee auf den Sonnenbankerln vor dem Gasthof zum Raxkönig. Der Besitzer, Herr Hajszan ist übrigens in gerader Linie ein Nachfolger des Raxkönigs, erfolgreicher Gastronom und Weinbauer in Wien. Sein Sohn erfuhr erst kürzlich die Aufnahme in den elitären Kreis der 4 Wiener Top Winzer. Zurück auf der Höllental Bundesstraße ging es durch Schwarzau im Gebirge weiter zur Kalten Kuchl. Unser Präsident war von der Vielzahl der dort versammelten Motorräder und ihrer Reiter so fasziniert, dass er dort einen längeren Stop einlegte. Wir anderen fuhren weiter nach Hainfeld um dort die teilweise leeren Benzintanks aufzufüllen. Sodann tauchten wir ein in den Wienerwald und erreichten unser Tagesziel, das Hotel Post in Brand-Laaben, eine ehemalige Postkutschenstation an der Via Sacra nach Mariazell.

Nach dem Beziehen der großzügigen Zimmer war genügend Zeit um die Gegend zu Fuß zu erkunden oder die Wellnesseinrichtungen des Hauses zu nutzen. Schließlich bat um 20.00 Uhr der Chef des Hauses in den Speisesaal zum lukullischen Genuss in vier Gängen samt passender Weindegustation. Wieder erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über die Region, den Wienerwald und das Habsburgerhaus und die Via Sacra. Noch lange wurde zusammengesessen und der Tag und das Erlebte besprochen.

Der Sonntag Morgen stand ganz so wie es sich gehört im Zeichen eines ausgiebigen und langen Frühstücks bevor zur Fahrerbesprechung gerufen wurde. Die nächsten Etappenziele wurden erörtert und nachdem das erste davon Schloss Mayerling war, nutzte ich die Gelegenheit, über das Leben und Sterben Kronprinz Rudolfs zu referieren. Nach kurzer Fahrt war Mayerling erreicht, wo uns wieder der gesamte Parkplatz zur Verfügung stand und wir schon erwartet wurden. Eine interessante Führung durch die Kronprinz Rudolf Gedächtnisstätte im heutigen Karmelittinnenkloster erwartete uns mit beeindruckenden Exponaten.

Rechtzeitig zur Fahrt durchs Helenental gewann die Sonne Oberhand über die Wolken und so ging es über das „kleine Wegerl im Helental“ nach Baden. In Oeynhausen formierten wir noch einmal unseren Konvoi bevor wir dann die Fahrt nach Wien zur Galerie Westlicht und der Jochen Rindt Ausstellung in Angriff nahmen. Mit dem Besuch der Ausstellung endete der offizielle Teil unserer Ausfahrt. Während die Einen die Heimreise antraten besuchten die Anderen noch das Siebensternbräu. Der Autor wiederum eilte nach Sooss um köstlichen Rotwein zu kaufen und die nachmittäglichen Sonnenstrahlen beim Heurigen zu genießen.

Mein besonderer Dank gilt allen Teilnehmern für ihr diszipliniertes Verhalten, das flottes Vorankommen sicherte, aber auch den Damen des Rosegger Museums. Dem Serviceteam des Grandhotel Panhans, das mir geholfen hat, wieder in den ursprünglichen Zeitplan zu kommen und schließlich Herrn Steinberger vom Hotel Post in Laaben, der kurzerhand seine Garage räumte, um eine marode Autobatterie ans Kabel zu legen.

Die nächste K & K Hofausfahrt gibt’s schon im Frühjahr 2011!

Text: Georg Linhart
Fotos: Edith Kopeter u. Georg Linhart