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50. Auflage des internationalen 24 h Rennen Nürburgring 26.05 -29.05.2022

Zum Einsatz kam ein Serienwagen Porsche Cayman 718 in der Serienwagenklasse VT3.

Das Fahrzeug wurde vom Team Mathol Racing und dem Sponsor Zimmermann Brakeparts eingesetzt.

Ich teilte mir das Cockpit mit Max Walter von Bär, Matthias Trinius und Marcos Adolfo Vazquez.

Ziel war es die Serienwagenklasse zu gewinnen und auch die Wertungsgruppe Serienwagen gesamt. Im Qualifying haben wir das Auto auf Platz 1 in der Serienwagenklasse (23 Fahrzeuge) mit einer Rundenzeit von 9.31 min platziert, Gesamtklassement 89 von 138 Fahrzeugen.

Bereits im ersten Training hatten wir nach zwei Runden Leistungsverlust, Ursache hierfür war das Steuergerät der Benzinpumpe war defekt und die Benzinpumpe überhitzte.

Nach kurzer Reparaturpause war das Fahrzeug wieder einsatzbereit und es ging weiter auf Zeitenjagd.

Der nächste technische Defekt ließ nicht lange auf sich warten, Anfahrt Schwedenkreuz ist an der Antriebswelle die Nabe gebrochen was zur Folge hatte das das Rad und die Bremsscheibe locker waren und somit keine Bremswirkung mehr vorhanden.

Unser argentinische Profifahrer Marcos konnte das Fahrzeug mit großem können jedoch ohne Einschlag und Beschädigungen kurz vor dem Streckenabschnitt Aremberg zum Stehen bringen.

Das Fahrzeug wurde mit dem Abschleppwagen in die Box zur Reparatur gebracht, die defekte Antriebswelle und der Radlager waren erst 300 Kilometer im Einsatz, normalerweise sind diese Teile von Porsche für eine Distanz von 7000 Kilometer Nordschleife ausgelegt.

Am Donnerstagabend fand dann das Nachtqualifikationstraning  bei dem jeder Fahrer mindestens 2 gezeitete Runden bei Dunkelheit absolvieren muss von 20.30 - 23.30 Uhr statt.

Das Training verlief problemlos und wir stellten das Fahrzeug gegen 23.30 Uhr ohne Zwischenfälle in der Box ab.

Am Samstag erfolgte der Start um 16 Uhr, Marcos fuhr den Start ohne Komplikationen und konnte das Fahrzeug nach 3 Runden auf die Position 82 vorfahren.

Nach gut 2 1/2 Stunden erfolgte der erste Fahrerwechsel, bis dahin verlief das Rennen für uns sehr gut.

Gegen 22.35 Uhr war ich dann an der Reihe mit einem Doppelstint, ich spulte meine 10 Runden mit einem Tankstopp und Reifenwechsel ab.

0.28 Uhr ging ich dann nochmals auf die Nachtfahrt durch die grüne Hölle, geplant war

ein weiterer Doppelstint.

Während dem ersten Stint gab es schon jede Menge Unfälle und Reparaturarbeiten an den Leitplanken, so dass ich keine einzige Freie Runde ohne doppelgelb oder Code 60 hatte.

Der 2. und letzte Stint für mich in der Nacht wurde ohne Probleme mit einem Tankstopp und Bremsbelagswechsel derzeit auf Gesamtplatz 78 liegend gegen 4.35 Uhr beendet.

Endlich Duschen was Essen und zum Physio zur Entspannung.

Dann hielt ich meine vorgeschriebene Ruhepause ein und legte mich schlafen, morgens um 9.30 Uhr lief das Fahrzeug mit konstant schnellen Rundenzeiten. 

Leider musste während meiner Ruhepause der Caymann für 20 Minuten in die Box da ein Trümmerteil im hinteren Radkasten den Kabelbaum beschädigt hatte und es so zum Ausfall des ABS kam.

Kurz vor meinem 5 und auch vorletzt geplanten Stint bereits schon komplett angezogen in der Box zum Planmäßigen Boxenstopp und Fahrerwechsel bereit sahen wir die Horrormeldung

im Livestream.

Unser Fahrzeug stand genau in der Mitte Karussell und verlor Kühlwasser, zunächst wussten wir nicht was passiert ist, nach kurzem Funkverkehr mit meinem Fahrerkollege Matthias teilte er uns mit das er einen kompletten Bremsenausfall Anfahrt Karussell hatte und vorne rechts in die Streckenbegrenzung eingeschlagen ist.

Unser Fahrzeug wurde dann durch ein Intervention Car zum Streckenabschnitt Pflanzgarten geschleppt, wo unsere Mechaniker bereits auf das Auto warteten.

Es wurde festgestellt das die Spurstange und der Kühler beschädigt ist und eine weiterfahrt auf eigener Achse unmöglich, schließlich wurde unser Caymann in unsere Box auf einem Abschleppwagen transportiert.

Nach etwa Einstündiger Reparaturpause haben wir Teamintern beschlossen das Rennen nicht wieder aufzunehmen da die Gefahr zu groß war das das ABS wieder ausfällt und dann an einer nicht so glücklichen Stelle.

Nach kurzer Recherche hatten wir zu diesem Zeitpunkt 99 absolvierte Rennrunden, es muss zur Qualifikation für die Wertung mindestens 50 % der Runden des Gesamt 1 Platzierten gefahren worden sein.

Zudem muss jeder genannte Fahrer mindestens 15 Rennrunden absolvieren auch dies war somit erledigt.

Wir brachten das Auto wieder ca. eine halbe Stunde vor Rennende auf die Strecke wo dann unser argentinische Profifahrer den Schlussstint fuhr und wir somit in Wertung mit 101 absolvierten Rennrunden und Gesamtplatz 89 durch den Rennleiter abgewunken wurden.

Immerhin hat es trotz der Umstände für einen Klassensieg gereicht.

Fazit vom Rennen: Da es sich bei diesem Caymann um ein Fahrzeug der V Klasse handelt

was bedeutet Serien nah welches meiner Meinung so eine Beanspruchung zwei mal rund um die Uhr auszuhalten nicht geeignet ist.

Jetzt heißt es im kommenden Jahr erneuter Angriff auf eine gute Platzierung und dieses mal hoffentlich wieder im richtigen Rennauto.

Grüße 

Thorsten Held