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Auch außerhalb von Rennstrecken gibt es interessante Möglichkeiten, mit dem Porsche ein paar schöne Stunden zu verbringen. Bei der Tour de Hohenlohe am 5.Mai des Porsche Club Heilbronn-Hohenlohe waren für die Siegerpokale keine Stoppuhren erforderlich, im Gegenteil, es war ratsam, mit möglichst vielen wachsamen Augen langsam das Hohenloher Ländle zu durchfahren, um die 16 Bildfragen entlang der Strecke beantworten zu können.

Gestartet sind die 21 Porsche-Teams nach einem kurzen Briefing im Porsche Zentrum Heilbronn, wo netterweise noch ein reichhaltiges Frühstück angeboten wurde. Jedes Fahrzeug wurde ausgestattet mit einem Roadbook mit Landkarten und exakten Anweisungen zur Streckenführung sowie einem Bilderheft mit den 16 Farbbildern, die entlang der Route zu suchen waren. Aber mit dem Auffinden des Bildes war es noch lange nicht getan, es musste die jeweilige Frage beantwortet werden. Und die Fragen – unser langjähriges Clubmitglied Jörg Austen hat sich dabei mal wieder selbst übertroffen – die hatten es in sich! So musste beim Waldenburger Radio- und Fernsehsender die Frequenz für das Programm SWR 1 herausgefunden werden, oder, bei einer anderen Bildfrage, eine einzelne Erdbeere auf 130 Kilometer Strecke gesucht und deren Anzahl der grünen Blättchen gezählt werden. Und so mancher Teilnehmer erkannte die Sehenswürdigkeiten im eigenen Wohnort nicht wieder.

Von Heilbronn führte die Tour durch Weinsberg, weiter durch Willsbach nach Löwenstein und ab Mainhardt auf den Straßen der Römer nach Pfedelbach, Öhringen und Neuenstein. Mittagsrast war in Bächlingen, unterhalb Langenburg, direkt an der Jagst in der Mosesmühle. Hier trafen nacheinander die Teams ein, jeder Teilnehmer hatte was zu erzählen und es wurde schon hier eifrig „getauscht“. Etwa so: „Habt Ihr Frage 5? Wir bieten dafür Antwort 12 an!“

Nach einem Besuch im Langenburger Automuseum, wo die Reifengröße der Hinterräder eines Porsche Le Mans-Fahrzeugs gesucht und notiert werden musste, ging es dann entlang der Jagst bis zur Burg des Götz von Berlichingen in Jagsthausen. Dort war als Abschluss ein Schießwettbewerb mit Pfeil und Bogen auf den Apfel des Wilhelm Tell vorbereitet. Und, man sollte es nicht für möglich halten, der Apfel wurde von mehreren Teilnehmern trotz 15 m Distanz getroffen!

Doch noch war die Tour de Hohenlohe 2007 nicht entschieden, denn eine größere Zahl der Teams hatte 15 Bilder unterwegs gesucht und auch die Bildfragen alle richtig beantwortet. Ob die Fragen alle selbst „erarbeitet“ oder „eingetauscht“ wurden, soll keine Rolle spielen. Aber die Entscheidung brachte die Bildfrage 6! Das Foto zeigte eine geschlossene Türe, es war die des Museums der Götzenburg. Dort musste das Gewicht der eisernen Hand des Götz von Berlichingen geschätzt werden, und die war hinter Panzerglas geschützt in einer Vitrine zu sehen!

Die Schätzungen gingen (in beide Richtungen) weit auseinander. Wäre Götzens Hand so schwer gewesen, wie von manchem vermutet, hätte er sie als panzerbrechende Waffe einsetzen können, aber Götz hätte auf dem Streitross das Gleichgewicht verloren und wäre heruntergefallen. Aber auch in die andere Richtung gingen die Schätzungen daneben: Auch mit moderner Kevlar-Renntechnik wäre es nicht möglich, das minimal geschätzte Gewicht je zu erreichen. Übrigens: Die verbesserte, die zweite Hand, hergestellt um 1506 von einem Waffenmeister, wiegt exakt 1023 Gramm.

Das anschließende Abendessen auf der Burg war dann der krönende Abschluss eines Familientages, bei dem der Nachwuchs nicht unerheblich zum Erfolg beim Wettbewerb beigetragen hat! Originalton aus einem Wettbewerbsfahrzeug, bei einem Stopp. Der Pilot schaut gerade auf die Landkarte: “Guck mal Papa, do drüba isch der komische Vogel vom Bild 9.“

Übrigens: auf die geneigten Interessenten solcher touristischer Schmankerln wartet im September 2007 die Edelweißrallye II, näheres dazu bei der Geschäftsstelle des Clubs .