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Das Ventilspiel ging am vergangenen Samstag, dem 3. Oktober 2015 in seine fünfte Auflage.

Was vor fünf Jahren als ehrgeizige Idee unter Freunden geboren wurde, ist in der Zwischenzeit zur größten Motorsportveranstaltung für historische Touren- und Formelwagen gewachsen – und hat mit 150 Startern den Zenit erreicht.

Aber bekanntlich macht es nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität. So konnten heuer vier historische Formel1 Fahrzeuge (2x Eurobrun, 1x Ligier und ein Andrea Moda) in Aktion bewundert werden.

Bei den Touren- und Sportwagen stellte erwartungsgemäß Porsche mit unterschiedlichen 911 und 914 Modellen, aber auch mit 924, 944 und sogar 928 das Gros der startberechtigten Fahrzeuge. Doch auch unterschiedliche Zeitgenossen der Hochblüte des Tourenwagensports waren angetreten, so eine durchaus beachtliche Zahl an Ford Capri, Escort (Hundeknochen) und Cortina, 02er BMW und in der großen Klasse auch fette Ami-Achtzylinder, Ford GT40, Jaguar E-Type und sogar ein Lamborghini Jamara  aus der ersten Serie, also einer von 173 und mit den Miura-Felgen mit dem dreiflügeligen Zentralverschluss und in wunderschöner Patina, sowie ein 904GTS, ein ehemaliger Porsche Werkwagen.  Auch zwei BMW M1 mischten sich ins Geschehen, einmal ein Procar und – als stärkstes Auto im Teilnehmerfeld – ein Biturbo mit 800 PS.

An Besonderheiten waren weiters ein Rover Jet 1R, die einzige Replica weltweit, die wie das Original von einer Gasturbine angetrieben wird und die sich auch sonst um weitestmögliche Originalität bemüht, zu bestaunen und auf der Rennstrecke tummelte sich ein ganz seltener KMW SP 20 mit Porschetechnik. KMW genoss zu seiner Zeit (in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts) als einer von wenigen privaten Rennsportwagenbauern volle Werksunterstützung.

Doch auch jenseits der Boxen, des Fahrerlagers und der Strecke, also auf den Parkplätzen konnte man so manches Juwel  finden, mein Favorit war hier – obwohl kein Ferrari-Fan – jedenfalls ein gelber Ferrari Dino GT. Wobei – den Lambo hätt ich schon auch genommen, gehört ja jetzt irgendwie zur Familie. Aber auch ein schöner Alfa Montreal in seltenem blau und ein Triumph Stag  in ebenfalls seltenen weiß wurden gesichtet. Beide brauchen leidensfähige Besitzer…

Das Wetter war für eine Rennsportveranstaltung nahezu ideal, was für zusätzlichen Besucheransturm sorgte.

Aber wie funktioniert nun das Fahren auf dem Ring, wenn unterschiedliche Leistungsklassen aufeinander treffen?  Im Trainingslauf werden die gemessenen Zeiten  zur Startaufstellung für Lauf 1 herangezogen. Bei den drei Wertungsläufen setzt der Fahrer in seiner jeweils 4. Runde die Referenzzeit, die es dann in den Runden 5,6,7 und 8 möglichst genau zu treffen gilt, wobei 1/1000 Abweichung einem Punkt entspricht. Die Ergebnisse beeinflussen dann jeweils die Startaufstellung im folgenden Lauf.

Weitere Infos, die Ergebnisse und vor allem wunderschöne Fotos gibt es ab sofort unter

http://www.ventilspiel.at/

Wir verabschiedeten uns am Nachmittag vom Red Bull Ring, um das Gaberl unter die Räder zu nehmen und beim Stüblergut auf der Terrasse die Sonnenstrahlen und Leberknödelsuppe, Schweinsbraten, frischen Zwetschgenstrudel und Kaffee zu genießen.

Danach ging es hurtig den Berg hinunter und durch den Sallagraben Richtung Köflach.

Bei  der Autobahnabzweigung in Mooskirchen trennten sich dann die Wege und jeder strebte für sich die heimatliche Garage an.

Text und Bilder: Copyright Porsche Classic Club Austria 2015