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Unter dem Motto „65 Jahre Porsche 356 – 60 Jahre Porsche 550“ lud der PCCA dieses Jahr alle Clubmitglieder nach Kärnten ein. Im Mutterland des Porsche wollten wir 3 Tage lang die Strecken unter die Räder nehmen, die auch schon die ersten Porsche 356 befahren hatten.

Anreise war am Donnerstag, den 30.05.2013. Eigentlich wollten wir aus der Region West eine schöne Route über Landstraßen wählen, die uns auch über den Großglockner geführt hätte. Das Wetter und die Sicht war aber so schlecht, dass die meisten es doch vorgezogen haben, direkt über die Autobahn anzureisen.

Nachdem sich alle im Hotel „Forelle“, direkt am Millstätter Seeufer gelegen, angemeldet und ihre Startnummern bekommen hatten, wurden die Teilnehmer durch unseren Präsidenten Josef Rosner sowie vom Organisationsteam um Walter Braun und Georg Linhart begrüßt. Gekommen waren auch der Bürgermeister des Stadt Millstatt, Josef Pleikner jun., begleitet von der Tourismusmanagerin Maria Wilhelm. Beide fanden nette Grußworte und hießen uns in ihrer Stadt willkommen. Umrahmt wurden die Reden von einem Kärtner Vier-Gesang. Die vier jungen Männer präsentierten uns nicht nur gekonnt heimisches Liedgut, sondern begeisterten auch mit Interpretationen internationaler A-Cappella Musik.

Zum Abschluss machten uns Gerhard Felfer und Hermann Samonigg Appetit auf die Vorstellung des restaurierten Porsche 356, die für den Samstag in Gmünd auf dem Programm stand.

Der restliche Abend verging dann wie im Flug bei einem ausgedehnten Abendessen und vielen Gesprächen rund um unser Lieblingsthema Porsche.

Am nächsten Morgen war das Wetter leider immer noch nicht besser. Um 10 Uhr begann unsere Ausfahrt im Dauerregen über das Gailtal und den Weissensee nach Berg im Drautal zum Mittagessen im Hotel „Sunshine“ – leider der einzige Sonnenschein des Tages (wen es interessiert, kann sich hier die Route nochmal anschauen).

Nach dem Essen fuhren wir zurück nach Millstatt. Wer mochte, konnte dann noch eine zweite Runde in Angriff nehmen: über die Katschberg Bundesstraße, die Nockalmstraße über Bad Kleinkirchheim und Radenthein. Die meisten Teilnehmer bevorzugten dann aber doch, den Wellness- und Spa-Bereich des Hotels ausgiebig kennen zu lernen, denn das Wetter zeigte keine Neigung, besser zu werden.

Pünktlich um 19:00 Uhr warteten dann alle an der Bushaltestelle vor dem Hotel. Hier wurden wir abgeholt und hinauf zur Burg Sommeregg gebracht. Die alte Ritterburg-Ruine wurde liebevoll und mit vielen Details als Erlebnis-Gasthaus umgebaut. Der Burgvogt führte uns zunächst in die Sitten und Gebräuche der alten Ritter ein. Dann inszenierte er ein kleines Schauspiel zusammen mit „Laiendarstellern“ aus unserer Runde, die ihre Sache aber erstaunlich gut machten – vor allem Michael „Scharfrichter“ Gaida, der voll in seiner Rolle aufging und natürlich Josef Rosner als Ritter der Burg. Unter viel Gelächter, derben Späßen und allerlei Unfug war eine Stunde schnell vergangen und endlich begann das Ritteressen. Es gab Unmengen an Fleisch aller Arten, Beilagen und Salate vom Buffet – und das alles sollte ohne Besteck, nur mit einem Messer, gegessen werden. Beim Anstellen fanden aber ein paar Neugierige heraus, dass sich, versteckt in Schubladen eines Sideboards, doch Gabeln finden ließen, die vor allem die Damen gerne annahmen.

Gegen 23:00 Uhr waren wir dann wieder zurück im Hotel, wo sich die Meisten gleich auf ihre Zimmer zurück zogen, denn die Nacht war kurz!

Am Samstagmorgen hieß es früh aufstehen. Denn bereits um 7:00 Uhr mussten wir aufbrechen zur Mautstelle der Malta Hochalmstraße. Wie schon vor zwei Jahren war es dem Organisationsteam gelungen, die Straße hinauf zur Kölnbreinsperre für zwei Gleichmäßigkeitsläufe sperren zu lassen. Der Start zum ersten Lauf war geplant für 8:00 Uhr. Leider machte uns auch hier wieder das Wetter einen Strich durch die Rechnung – auf dem oberen Teil der Strecke waren in der Nacht 15cm Neuschnee gefallen und machten so das geplante Rennen unmöglich. Schließlich einigte man sich darauf, das Ziel der Fahrt weiter nach unten zu verlegen, wo noch kein Schnee gefallen war. Von da aus sollten wir dann in langsamer Fahrt nach oben zur Kölnbreinsperre fahren. Es wurde uns versichert, dass die Straße nur geräumt und nicht gesalzen wurde. Die meisten Besitzer der teilnehmenden Oldtimer wären sonst sicher nicht hinauf gefahren. Immerhin hatten wir 10 Modelle unterschiedlicher Baujahre des 356 dabei.

Mit einer Stunde Verspätung begann dann schließlich der erste Lauf der Gleichmäßigkeitsfahrt. Oben auf der Sperre flüchteten die Teilnehmer schnell aus ihren Autos und brachten sich im Museum des Stauwehrs vor dem Schneetreiben und dem eisigen Wind in Sicherheit.

Bei einem Gläschen Sekt und Sandwiches warteten wir, bis alle Teilnehmer den Gipfel erklommen hatten.

Dechant Mag. Ernst Windbichler führte dann die Segnung aller Fahrzeuge durch. Auch das geschah im Schutz des Museums, denn draußen wäre sicher das Weihwasser eingefroren – aber „auch diese Steinmauern werden den Segen des Herren nicht aufhalten“, wie es Dechant Windbichler formulierte.

Alle hatten es dann eilig wieder hinunter zu kommen. An der Mautstelle erwartete uns Helmut Pfeifhofer vom Porsche-Museum in Gmünd, um unsere Kolonne mit seinem Polizei-Porsche bis nach Gmünd auf den historischen Hauptplatz zu eskortieren. Dort stellten sich alle teilnehmenden Porsche auf und bildeten das Spalier für den geschlossenen Anhänger der zur Bühne in der Mitte des Platzes gezogen wurde. Während seine Fracht vorsichtig ausgepackt und auf der Bühne drapiert wurde, erholten sich die Teilnehmer bei einem ausgiebigen Mittagessen. Es hatte beim Eintreffen in Gmünd wie auf Kommando aufgehört zu Regnen und die Sonne vertrieb die Kälte.

Als sich alle wieder auf dem Platz versammelt hatten, begann die schon angekündigte Präsentation des restaurierten Porsche 356 Speedster von 1957. Bürgermeister Josef Jury begrüßte die Porschefahrer des PCCA und all die vielen Einwohner und Touristen, die den Platz füllten und neugierig warteten, was sich wohl unter der Stoffabdeckung auf der Bühne verbergen würde. Josef Rosner bedankte sich bei der Stadt Gmünd für die freundliche Aufnahme. Schließlich ergriff Hermann Samonigg das Wort und erklärte die Geschichte des Wagens. Sein Vater kaufte 1957 den 356 Speedster, in dem er als kleiner Bub öfter mitgefahren war. Später wurde der Wagen verkauft und die Spur verlor sich. Vor ca. 25 Jahren geriet das Auto dann in erbarmungswürdigem Zustand in die Hände von Gerhard Felfer, der zunächst die Restaurierung auf Grund des schlechten Zustands zurückstellte. Durch Zufall wurde Herr Samonigg auf das Auto aufmerksam und er drängte Herrn Felfer, das Auto wieder herzustellen. So wurde diese Aufgabe schließlich doch aufgenommen und in unzähligen Arbeitsstunden bis ins allerkleinste Detail wieder hergestellt. Das Ergebnis wurde dann dem Publikum enthüllt – ein einmalig schöner weißer Speedster mit roter Lederausstattung. Die Restaurierung wurde neben all der Arbeit auch akribisch dokumentiert und das Ergebnis wird im Herbst 2013 als Buch zur „356er Saga“ im Heyn Verlag erscheinen.

Gegen 17:00 Uhr fuhren alle teilnehmenden Fahrzeuge zurück zur Talstation um den zweiten Lauf der Gleichmäßigkeitsfahrt unter die Räder zu nehmen. Nun war es auch mit dem schönen Wetter wieder vorbei und sobald der letzte Fahrer das Ziel erreicht hatte, brachen wir wieder auf Richtung Millstatt.

Nach kurzer Erholung – je nach Geschmack im Wellnessbereich oder an der Bar des Hotels – wurde dann um 20:30 Uhr zum Gala-Abend gebeten. Nach dem exquisiten Abendessen kam dann als Höhepunkt die Siegerehrung der Gleichmäßigkeitsfahrt. Gewertet wurde in zwei Gruppen – 356er und die restlichen Porsche.

Hier die Siegerteams der 356er Wertung: 1. Josef Glonner, 2. Klaus Steinkellner, 3. Josef Scheffknecht – hier geht immerhin der erste und dritte Platz an den PCCA-West.

Die Sieger der restlichen Porscheteams: 1. Walter Braun, 2. Matthias Wachal, 3. Peter Schütz.

Alle teilnehmenden Teams bekamen dann noch eine DVD über die Restaurierung des 356er Speedster als Erinnerung geschenkt.

Die Siegesfeiern dauerten bis spät in die Nacht. Wann der letzte Lift zu den Zimmern ging, ist nicht überliefert.

Am Sonntagmorgen ging es schon sehr viel geruhsamer zu, als am Tag davor. Nach ausgiebigem Frühstück und vielen Verabschiedungen brachen die Teams langsam auf nach Hause.

Vielen Dank an Evelyn & Walter Braun sowie Georg Linhart und alle anderen Helfer im Hintergrund für die tolle Organisation und die trotz Regen schönen Tage rund um den Millstätter See.