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Es ist mittlerweile schon Tradition geworden, dass der PCCA-West das Porsche-Jahr mit einem Törggelen-Wochenende ausklingen lässt. Helga und Michael lassen sich dazu jedes Jahr eine neue spektakuläre Lokalität einfallen. Heuer rief der Club seine Mitglieder nach Brandenberg ins Kaiserhaus. In dem 500 Jahre alten Forsthaus war bereits Kaiser Franz Josef I. zu Gast, auch Kaiserin Sissi mit Gemahl sollen sich hier wohlgefühlt haben.

An die 30 Teilnehmer trafen sich am 22.10.2016 um 18:00 Uhr zunächst in Kramsach an der alten Sonnwendjochbahn. Im Konvoi wurden wir dann hinauf geführt zum Kaiserhaus mitten in den Brandenberger Alpen. Wunderbar am Fuß der berühmten Kaiserklamm gelegen, erreichten wir nach kurzer Fahrt das alte Forsthaus, das heute als Ausflugsgasthaus dient. Dort wurden wir von den freundlichen Wirtsleuten mit einem Lagerfeuer und Glühwein im Gastgarten empfangen, um den stimmungsvollen Sonnenuntergang zu genießen. Nach der ersten Stärkung wurden dann die Zimmer verteilt. Eine kleine Sehenswürdigkeit ist das Kaiserin-Sissi-Zimmer im zweiten Stock – urgemütlich und sehr romantisch.  Nachdem alle Habseligkeiten verstaut waren, trafen sich alle wieder im großen Gastraum des Hauses. Hier wurden wir von zwei jungen Burschen mit Ziehharmonika und Gitarre stilecht empfangen und sogleich von den aufmerksamen Bedienungen mit Getränken versorgt – manche blieben erstmal beim Glühwein, der vorzüglich geeignet war, die saisonal bedingten Grippeviren abzutöten, die manche von Zuhause mitgebracht hatten. Auch das Abendessen ließ nicht lange auf sich warten – gestartet wurde mit einer wunderbaren Kürbiscremesuppe. Unsere jungen Musikanten unterhielten uns weiterhin mit alpenländischer Musik, die sie virtuos darbrachten.

Die kurze Pause vor dem nächsten Gang nutzte Michael, um uns an die noch ausstehenden Veranstaltungen in 2016 zu erinnern: Die PCCA-West Jahreshauptversammlung am Samstag, den 12.11.2016 und die Jahresabschlussfeier in Innsbruck am Samstag, den 10.12.2016.

Aber schon nahte der zweite Gang – ein Salat mit gebeiztem Hirschschinken. Auch im weiteren Verlauf wurde klar, dass wir hier bei einem Jäger zu Gast waren. Vortreffliche Wildgerichte in reicher Auswahl am Buffet bildeten den Hauptgang, begleitet von Blau- und Sauerkraut, Spätzle und Semmelknödel. An dieser Stelle nochmal ein herzlicher Gruß an die Küche – es war einfach großartig!

Wie auch schon in den vergangenen Jahren folgte nun der absolute Höhepunkt des Tages: die Neuaufnahme williger Kandidaten in die Reihen des PCCA-West. Diesmal waren es zwei Paare, die sich den harten Auswahlfragen des Präsidenten stellten – Lisa und Clemens sowie Michaela und Robert. Robert wollte wohl auf Nummer Sicher gehen und erschien stark bewehrt in Harnisch, Helm, Porsche-Schild und Hellebarde. Neun Fragen galt es zu beantworten, aber unsere Neumitglieder zeigten gute Nerven und fundiertes Fachwissen und konnten so alle Fragen bravourös richtig beantworten. Nachdem sie sich so als würdige Ritter und Edelfrauen des PCCA-West bewiesen hatten, wurden sie fachgerecht vom Zeremonienmeister Michael mit dem funkelnden Porsche-Schwert zu PCCA-Rittern geschlagen. Somit wurden sie in die sprichwörtliche Tafelrunde aufgenommen – und es wurde wahrhaftig getafelt!

Wer glaubte, schon genug gegessen zu haben, wurde eines Besseren belehrt. In großen Pfannen wurde der hier obligatorische Kaiserschmarrn aufgetragen, gefolgt noch von gerösteten Maroni. Wein und Bier floss dazu reichlich und die Stimmung war, wie immer, wenn wir unterwegs sind, mitreißend. Gegen Mitternacht verließen uns dann diejenigen, die es vorzogen, zuhause zu schlafen. Alle anderen rückten zusammen und feierten weiter bis tief in die Nacht.

Dementsprechend ließen wir den zweiten Tag sehr ruhig angehen. Nach und nach trudelten die Hausgäste zum ausgiebigen Frühstück ein, das wir erst gegen 11:00 Uhr beendeten. Nun war auch der letzte Frost vertrieben und wir brachen auf in die Kaiserklamm. Noch bis zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde hier Holz aus den Höhen der Brandenberger Alpen zu Tal getriftet. Dazu wurde im Oberlauf die Brandenberger Ache aufgestaut und die Baumstämme in dem so entstandenen Stausee gesammelt. In einem besonders dafür entwickelten Verfahren wurde dann der Damm in mehreren Stufen geöffnet, um das Holz die Ache hinab durch die enge Klamm zu triften. Da sich immer wieder Holzstämme querlegten, hatten die Holzarbeiter einen engen Pfad in den Fels geschlagen, um die Stauungen wieder frei zu sprengen. Dieser Triftpfad besteht bis heute und kann – sehr viel besser gesichert, als damals – begangen werden. Das Wetter hatte Gott sei Dank gehalten und wir konnten so bei herrlichem Sonnenschein atemberaubende Aussichten in die Klamm und die umgebende Bergwelt genießen.

Wieder zurück am Parkplatz wollten wir uns schon zur Heimfahrt rüsten, doch Leo, unser besonders ortskundiges Mitglied, schlug vor, noch einen Abstecher zum idyllischen Berglsteiner See zu machen. Die jetzt auf nur noch 8 Teilnehmer geschrumpfte Gruppe folgte Leo zunächst nach Kramsach und dann entlang der Seen Straße, vorbei an Krumm- und Reintalersee zu dem kleinen Waldweiher. An dessen Ende liegt in spektakulärer Lage zwischen Wald und Felswänden ein romantisches Gasthaus. Auf dessen Terrasse direkt am Wasser ließen wir dieses vergnügliche Wochenende bei Kaffee und Kuchen gemütlich ausklingen. Herzlichen Dank an Helga und Michael für die wieder einmal perfekte Organisation und das ganze Team vom Kaiserhaus für die nicht minder perfekte Rundumversorgung.

Hiu

Weiterführende Links:

Kaiserhaus, Brandenberg
Kaiserklamm
Gasthaus Berglsteiner See