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Bericht vom PCCA Saisonstart ins Weinviertel am 30.4.2016

Slup* ist ein kleiner Ort in der Nähe von Znaim. Dort steht eine Wassermühle am Mühlgraben, der ein Seitenarm der Thaya ist. Schon im 13. Jahrhundert wurde er von Zisterzienserinnen zum Antrieb einer Mühle genutzt. Heute beherbergt die im Renaissancestil errichtete Mühle ein Technikmuseum zur anschaulichen Vermittlung der Mehlproduktion.  Einigen unserer lieben Damen war es zu (Mehl)staubig und so begaben sie sich unter die dicht stehenden alten Bäume vor der Mühle, wo auch unsere Porsche aller Typen und Zeitalter im Schatten standen. Unsere Damen nahmen an einem massiven Holztisch mit Bänken Platz. Kurz darauf bat ein Herr artig in deutscher Sprache, sich mit seiner Begleiterin dazusetzen zu dürfen.

Auf die Frage woher er denn so gut Deutsch könne, antwortete er: „Das können hier alle. Es war ja einmal ein Staat.“ Dabei entnahm er seinem Rucksack ein paar Sektflöten, eine Flasche Roséschaumwein und eine Flasche Budweiser. Dann schenkte er ein und es wurde fröhlich auf alles Gute angestoßen. Auf weiteres Befragen gab er zu, seit 15 Jahren in Wien bei einer Aufzugsfirma zu arbeiten. Seine Frau arbeitet in Poysdorf. Es gibt den gemeinsamen Staat nicht mehr, aber die Europäische Union. Womit die Selbstverständlichkeit erklärt ist, mit 28 Porsche im Weinviertel und in seiner Fortsetzung in Tschechien zu fahren. Am Straßenrand winkten Fußgänger und Radfahrer der Kolonne zu und an fast allen Kreuzungen wurde uns Vorrang gegeben.

Dr. Josef Rosner hat diese PCCA - Ausfahrt mit dem Gedanken organisiert, uns auch das Unbekannte näher zu bringen – und dessen Wert erkennen zu lassen. Der Tour Start war in Poysdorf. Wir fanden uns im Hotel Veltlin zum schon traditionellen Dixieland Frühstück ein und der Vorstand des PCCA freute sich über die Teilnahme einiger Mitglieder des Porsche Club Wien.  Über durch die Polizei gesicherte Kreuzungen verließen wir Poysdorf, durchfuhren Herrenbaumgarten und erreichten schließlich Valtice in Tschechien. Als wir im Landschaftsschutzgebiet der Pollauer Berge (Palava) die Höhen erreichten, bot sich uns ein herrlicher Blick zu den Thaya Stauseen und über das sanft hügelige Land. Dann trafen wir in Slup zu den schon geschilderten netten aber die Veranstaltung charakterisierenden Begebenheiten ein, die hastige Querleser übergehen würden, stünden sie nicht am Beginn.  

Über Znaim gelangten wir wieder ins Niederösterreichische Weinviertel. Viel Vergnügen bereiteten die Kehren des Buschberges, der der höchste Gipfel der Leiser Berge ist und die Radaranlagen von Flugsicherung und Bundesheer trägt. Die Leiser Berge sind Kalkklippen des tertiären Meeres, das uns das Erdöl und Erdgas zurückließ. Früh in der Geschichte, im Paläolithikum wurde das Gebiet um Laa an der Thaya bereits besiedelt und wir erreichten dort unser Ziel: Hanfthal. Wir ließen unsere Porsche stehen und begaben uns auf Traktoranhänger, um auf einer Rundfahrt viel Erstaunliches über Hanf zu erfahren. Was aus Hanf alles gemacht werden kann, würde den Bericht sprengen. Hanf als Werkstoff für Dämmmaterial und für Formpressteile in der Autoindustrie sollte erwähnt werden.   

Die Frau Bürgermeisterin von Laa, Brigitte Ribisch hielt noch eine sehr gekonnte Ansprache zur positiven Entwicklung ihrer Gemeinde und danach wurden Hanfprodukte eingekauft wie Hanfbier, Hanfschokolade, Hanfkekse und Hemden aus Hanffaser.  

Mit reicher Beute begaben wir uns ins Gasthaus Herbst zum Dinner. Von außen betrachtet eher ein Schweinebraten - und Schnitzelgasthaus, überraschte es uns mit flottem Service und einer Haubenküche. Die Menüs, Forelle, Nudeln und Schweinsfilets waren mit ihren hanfhaltigen Beilagen einfach sensationell. Das Dessert war ebenfalls unvergleichlich köstlich.

Dieser Tag, diese Ausfahrt beeindruckte uns mit Außergewöhnlichem, hervorragender Organisation und mit Sonne, Hanf und Porsche.

Julius Ehrlich, PCWien, Sekretär

Slup*auch ein Boot mit Groß- und Vorsegel