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Ausflug am 5.Mai zum Alpenpokal auf dem Salzburgring

Als ich mich von Habach näherte, dachte ich zuerst, ein Gewitter zieht auf.

Doch das dumpfe Grollen muss eine andere Ursache haben, ist der Himmel doch (zumindest vorerst) strahlend blau. Je näher ich dann kam, umso genauer konnte ich die einzelnen Geräusche unterscheiden. Der Puls beginnt zu steigen und die Nackenhaare stellten sich auf - hier sind Rennwagen unterwegs. Und was das beste ist: Alles Porsche!

Auf Einladung von Präsident Herbert Demanega sind etwa 15 Freunde der älteren Porsche-Semesters vom PCCA-West dem Angebot des Porsche Club Tirol gefolgt, den Saisonauftakt des Alpenpokales auf dem Salzburgring mitzuerleben.

Wer schon einmal bei einem Formel 1 Rennen war, der kennt das – überall Absperrungen, eine hermetisch abgeriegelte Boxengasse, ganz zu schweigen vom Parc Fermé. Hier beim Alpenpokal ist alles ganz anders. Wir haben freien Zutritt zu jeder Box, konnten den Mechanikern dumme Fragen stellen, unter jede Motorhaube schauen und hautnah dabei sein, wenn sich wieder die nächste Gruppe Porsche zum Start aufmacht.

Die Abfolge der verschiedenen Rennen ist für den Neuling schon ziemlich verwirrend. So ganz kapiert habe ich das Reglement aber auch am Abend noch nicht. Es gibt verschiedene Baujahr- und Leistungsstufen und zwischen drin fahren auf einmal ganz andere Autos ihren eigenen Pokal aus: Eine ganze Armada von KTM X-Bows ist zum Ring gekommen um in zwei Läufen ihren Meister zu ermitteln. Spätestens wenn man diese faszinierenden offenen Zweisitzer mit ihrer leichten Karbonkarosserie über die Piste rasen sieht, wünscht man sich zum nächsten Geburtstag nur noch eins. Wenigstens einmal hier mitfahren zu können – und wenn's auch nur im Renntaxi als Beifahrer ist.

Wer mehr über das Reglement, die Rennklassen und ihre Sieger erfahren möchte, sei auf die Homepage http://www.alpenpokal.com verwiesen.

Neben den faszinierenden Rennern und Rennen gibt es aber noch eine zweite Attraktion: Viele Hersteller exklusiver Automobile nutzen die geballte Präsenz zahlungskräftiger Kundschaft, um ihre neuesten Kreationen vorzustellen. Nach einem Audi R8 oder Mercedes SL dreht man sich bald schon nicht mehr um. Es gab eine ganze Flotte Ferraris zu bewundern, einige AMG SLS und ein elektrisch betriebener Fisker Karma durfte sogar als Safteycar eine Einführungsrunde vor der lärmenden Meute 911er drehen. Die meisten neu- und gierigen Blicke bekam aber der neue McLaren MP4-12C.

Am Nachmittag, so gegen 16:00 Uhr, stand als Höhepunkt dann das 1h-Rennen an. Gerade rechtzeitig vor dem Start schaffte es die Gewitterfront den Salzburgring zu erreichen und flutete die Stecke. Die meisten Zuschauer flüchteten in ihre Autos und so mussten die Boliden vor fast leeren Rängen ihr langes Rennen unter die Regenreifen nehmen. Doch das Gewitter war bald abgezogen und nach dem Boxenstopp hatten bei abtrocknender Strecke wieder alle ihre Slicks montiert.

Nach Ende des Rennens und müde vom Lärm der Motoren, dem Aroma der Abgase und den vielen Eindrücken des Tages machte ich mich dann wieder auf zu meinem alten Auto. Es kam mir so vor, als ob er mich etwas fragend anschaute. Nein, keine Sorge alter Freund, dich werde ich nicht so quälen wie deine jüngeren Geschwister – wir fahren ganz gemütlich nach Hause.

Ein herzliches Dankeschön für die Einladung und den herrlichen Tag auf dem Salzburgring geht an Herbert Demanega - ich komme sicher wieder.

So hautnah ist man sonst nie am Porsche-Rennsport. Unbedingt zur Nachahmung empfohlen!

Ronald Kühnemund