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Donnerstag, 19.06.2014 - Anreise

Schon früh morgens um 7:30 Uhr trafen sich die Teams des PCCA West in Innsbruck. Dieses Jahr führte uns die Hauptveranstaltung zum 15jährigen Bestehen des PCCA nach Rust am Neusiedlersee.

Um 9:30 Uhr war ein erster Halt am Parkplatz Salzburg-Söllheim eingeplant, um die bayrische Fraktion mit aufzunehmen. Dieses Jahr waren als Gäste auch einige Teams vom Porsche Club Wittelsbach e.V. mit von der Partie. Mit 15 Autos ging es weiter auf der A1 Richtung Wien. In St. Pölten verließen wir die Autobahn und fuhren auf landschaftlich reizvollen Straßen bis zur „Kalten Kuchl“. Im dortigen Gasthaus gibt es Gott sei Dank auch gute warme Mittagsspeisen zu sehr günstigen Preisen. Die Straßen rund um die Kalte Kuchl sind ein Motorrad-Eldorado. Entsprechend groß war auch die Zahl und Vielfalt der Maschinen, die wir hier bewundern konnten.

Frisch gestärkt absolvierten wir dann die letzten ca. 100km bis zu unserem Quartier, dem Seehotel Rust, wo wir beim Check-In die Unterlagen und Startnummern für das Wochenende entgegennehmen konnten.

Kurz nach 16:00 Uhr wurde die Veranstaltung durch unseren Präsidenten Josef Rosner offiziell eröffnet, der kurz die letzten 15 Jahre unseres Vereins Revue passieren ließ. Zur Begrüßung war auch der Bürgermeister der Freistadt Rust, Magister Gerold Stagl, gekommen, der uns in seiner Stadt freundlich willkommen hieß. Unser Generalsekretär Wolfgang Turecek gab uns schließlich eine kurze Zusammenfassung, was uns die nächsten Tage im Burgenland erwarten sollte.

Ein kleiner Imbiss und Sekt, zu dem uns freundlicherweise Norbert Szigeti von der gleichnamigen Sektkellerei eingeladen hatte, verkürzte uns die Zeit bis zum nächsten Programmpunkt des Tages.

Gegen 17:15 Uhr machten sich zwei Gruppen auf, das historische Rust zu erkunden. Hierzu wurden wir von zwei kompetenten Führern begleitet.

Kurz nach 19:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Seerestaurant Katamaran. Die nicht Ortskundigen waren doch sehr überrascht, dass es vom Ufer des Sees in Rust noch ca. 1,5 km durch den Schilfgürtel ging, bis man endlich ans offene Wasser gelangt. Hier war auf dem Oberdeck des Restaurants für unser Abendessen gesorgt. Am nächsten Tag mussten wir zum Start der Rallye früh aufstehen, deshalb kehrten die meisten, müde von der Anreise und den vielen Eindrücken des Tages, gegen 23:00 Uhr wieder ins Hotel zurück.

Freitag, 20.06.2014 – Die Rallye

Für den Vormittag war eine Rallye durch das mittlere Burgenland und südliche Niederösterreich nach einem professionellen Roadbook angesetzt. Die Strecke war in mehrere Etappen und Sonderprüfungen unterteilt, die als Gleichmäßigkeitsprüfungen gefahren werden mussten. Um 8:30 Uhr fand in der Lobby des Hotels die verpflichtende Fahrerbesprechung und die Ausgabe der Roadbooks statt. Pünktlich um 8:45 Uhr startete der erste Teilnehmer, danach wurden die Wagen im Abstand von 30 Sekunden auf die Strecke geschickt. Am Wettkampf nahmen ca. 25 Teams teil, alle anderen bekamen aber auch das Roadbook und konnten nach dem Schlusswagen ohne Wettkampfstress und Wertungen die landschaftlich schönen und abwechslungsreichen Strecken genießen. Das Roadbook war wirklich mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet, sodass auch ungeübte Beifahrer problemlos alle Abzweigungen meisterten und schließlich alle gegen 12:30 Uhr beim Karlwirt in Winden am See zum Mittagessen eintrafen. Sogar Gabi und Christian waren gekommen – sie bewältigten die ca. 25 km von Rust mit dem Fahrrad, da an ihrem Porsche leider die Antriebswelle kaputt gegangen war. Bei gutem Essen vom üppigen Buffet wurden alle Stationen der Rallye im Detail besprochen und alle waren gespannt auf die Siegerehrung, die gleich im Anschluss stattfand.

Wolfgang Turecek und Julius Ehrlich, der das hervorragende Roadbook zusammengestellt hatte, konnten unseren Sportwart Reinhard Decker als Sieger mit den wenigsten Fehlerpunkten küren.

Der Nachmittag diente der Erholung. Manche fuhren nach Parndorf zum Shoppen in Österreichs größtem Outlet-Center, andere genossen den Wellnessbereich unseres Hotels, bis wir uns alle wieder um 18:00 Uhr am Hafen von Rust einfanden. Hier wurde zuerst eine köstliche Beerenauslese ausgeschenkt, bevor wir das Schiff bestiegen, das uns auf den Neusiedlersee bringen sollte. An Bord gab es zunächst eine kurze Einführung in die Geschichte, Fauna und Flora des Sees. Dann begann Reini, der Alleinunterhalter, mit seinem Programm, während die Crew das Abendessen auf Holzkohlengrills zubereitete. Zunächst war die Unterhaltungsmusik vielen zu laut – man wollte sich doch unterhalten. Bevor es aber zu ernsthaften Spannungen kommen konnte, übernahmen unsere Freunde aus dem wilden Westen das Ruder. Der ungarische Mulatschak wurde kurzerhand in einen Schlagerabend umfunktioniert und mit der Zeit ließen sich auch die meisten von der Stimmung anstecken – bis hin zur Polonaise über das Freideck. Wer die Schlager gar nicht ausstehen mochte, ging ein Stockwerk höher zum Kapitän und konnte hier herrliche Eindrücke des Neusiedlersees erleben. Gegen 22:00 Uhr brachte uns das Schiff wieder wohlbehalten nach Rust, wo viele den Abend noch an der Hotelbar ausklingen ließen.

Samstag, 21.06.2014 – Die fürstliche Ausfahrt

Trotz der zum Teil sehr kurzen Nacht waren am Samstag alle um 8:30 Uhr wieder zur Abfahrt bereit. Mit Polizeischutz in Form von mehreren Motorrädern wurden wir im Konvoi nach Eisenstadt auf das Schloss Esterházy geleitet. Im Innenhof des Schlosses konnten wir unsere schönen Autos in gebührender Umgebung präsentieren. Hier stießen auch noch einige weitere Teilnehmer aus der näheren Umgebung dazu, sodass wir auf ca. 55 Fahrzeuge angewachsen waren. Sogar einer der berühmten Berlin-Rom Wagen von 1939 war zu bestaunen.

Nach einem kurzen Rundgang über das Schlossgelände wurden wir sodann von der Stadt ins Henrici zu einem zweiten Frühstück geladen. Dabei gab es einen kompetenten Vortrag über Eisenstadt, ihre Geschichte und Geschichten zur Familie Esterházy und des Schlosses.

Wieder mit Polizeieskorte ging es dann durch die Stadt und wir wurden bis zur Grenze nach Ungarn geleitet. Hier mussten sich unsere freundlichen Polizisten verabschieden und wir setzten unseren Weg fort bis zum nächsten Schloss der Familie Esterházy, diesmal in Fertöd. Auch hier durften wir unsere Autos direkt vor dem Schloss parken, was sogleich viele Touristen anlockte, die mit Fotoapparaten bewaffnet, unsere Fahrzeuge umstanden. Wir wurden zu unserer Überraschung von Fürst Anton Esterházy und seiner Gemahlin begrüßt und zu unserem nunmehr dritten Frühstück eingeladen. Unser Präsident Josef Rosner bedankte sich gewohnt souverän und formvollendet im Namen des PCCA für die Gastfreundschaft und übergab als Gastgeschenk die sehr schön gestaltete Plakette zu unserem 15jahrigen Jubiläum, die alle Teilnehmer schon zur Begrüßung erhalten hatten. Anschließend begann die Schlossführung, wieder in zwei Gruppen.

Das Schloss Esterháza wurde im Stil von Versailles Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und ist eines der schönsten Rokoko-Schlösser Ungarns. Hier wirkte auch Josef Haydn als Hofkapellmeister und schrieb z.B. seine Abschiedssymphonie. Bei dieser einmaligen Komposition verlässt zum Ende hin ein Musiker nach dem anderen das Orchester, bis zum Schluss nur noch einer übrig bleibt, der schließlich das Licht ausmacht. Damit wollte Haydn, der Überlieferung zufolge, auf humorvolle Weise gegen die schlechten Lebensbedingungen der Musiker protestieren.

In den Wirren am Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Schloss leider fast völlig ausgeräumt und viele Ausstattungsdetails gingen verloren. Mittlerweile wurde Einiges wiedergefunden und Vieles mit Liebe wieder hergestellt, sodass das Schloss heute als Museum dient. Viele Wohn- und Schlafräume wurden in ihren ursprünglichen Zustand zurück versetzt und vermitteln, wie die fürstliche Familie einst lebte. In einem weiteren Teil des Schlosses sind die wunderbaren Porzellan Services der Manufaktur Herend ausgestellt, die speziell für Mitglieder der fürstlichen Familie hergestellt wurden.

Nach der Schlossführung wurden wir von Fürst Esterházy freundlich verabschiedet und wir fuhren wieder zurück nach Österreich, diesmal nach Illmitz zum Hotel Nationalpark. Hier wurden wir mit typisch burgenländischen Köstlichkeiten zum Mittagessen verwöhnt. Nach vorher dreimal Frühstück war niemand wirklich hungrig, aber frischen Zander, Paprikahendl und Kaiserschmarrn konnten wir einfach nicht stehen lassen.

Anschließend gab es die Gelegenheit, die Ausstellung Nationalpark Neusiedlersee zu besuchen, mit einem Vortrag über das Nationalparkzentrum.

Nach einer kurzen Ruhepause spazierten wir gegen 20:30 Uhr zum Restaurant „Alte Schmiede“ ganz in der Nähe des Hotels in Rust. Die Organisatoren hatten hier einen sehr würdigen Rahmen für unseren Galaabend gefunden. Es wurden uns viele Köstlichkeiten aus der österreichisch-ungarischen Küche geboten, die man unmöglich alle probieren konnte. Dazu spielte eine exzellente Kapelle Zigeunermusik, die, wenn nicht so perfekt dargeboten, oft kitschig wirkt, hier aber wirklich ans Herz ging. Es wurde ein sehr fröhlicher Abend am Ende einer sehr gelungenen Ausfahrt zum 15jährigen Bestehen unseres Clubs.

Sonntag, 22.06.2014 – Leider schon vorbei

Den Sonntag nutzten die meisten, um nochmal auszuschlafen, nachdem wir die letzten Tage doch immer früh raus mussten. So trafen sich dann nach und nach viele neue und alte Bekannte beim ausgiebigen Frühstück bei herrlichem Wetter. Es dauerte bis Mittag, bis unter vielen Verabschiedungen die Letzten die Heimreise antraten. Manche sind sogar einfach noch ein paar Tage dageblieben, um die schönen Tage in Ruhe ausklingen zu lassen.

Ganz herzlichen Dank an das ganze Organisationsteam des PCCA, das uns viel Abwechslung, herrliche Landschaften, großartige Mahlzeiten und vor allem eine wunderbare Stimmung im Club geboten haben.

Hiu