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Bilder Teil 2

Freitag, 25. September 2020 bis Sonntag, 27. September 2020

Ursprünglich hatten wir geplant, mit unserem Rudolf in Herzen und Gedanken nach Triest zu reisen. Die allgegenwärtige Coronakrise und damit verbundene Reise- und Veranstaltungsbeschränkungen machten dies jedoch unmöglich. Als Alternativprogramm habe ich dann im Sommer  eine Reise ins Mühlviertel geplant.

Wir trafen uns am Freitag, 25.  September schon vor 09.30 Uhr in Traboch auf dem Spar-Parkplatz gleich nach der Autobahnabfahrt.  Leider hatte der Wettergott wenig Verständnis für uns und das langanhaltende Hochdruckgebiet über Nacht weit weggeschickt und uns stattdessen mit einer durchgängigen Wolkendecke und teils starken und stetem Regen bedacht. Nach einer kurzen Fahrerbesprechung fuhren wir los und erklommen zunächst den Präbichl. Bald stellte sich heraus, dass das unfreundliche und kühle Wetter auch einen Vorteil hatte: kaum Verkehr, weder Ausflugsverkehr, noch übermäßiger Frachtverkehr hielten uns in unserem Streben gegen Norden auf und auch auf Biker mussten wir nicht aufpassen.  Bei Altenmarkt wechselten wir auf die Ennstal Bundesstraße, die wir bei Weyer aber schon wieder verließen. Bald darauf trafen wir in Gaflenz beim Gasthaus Kases ein, wo bereits Dagmar und Heinz, die aus Wien angereist waren, auf uns warteten. Wir aßen exzellent und erhielten bemerkenswerte Portionen. Nach einem abschließenden Kaffee starteten wir – es regnete immer noch – Richtung Amstetten und überquerten die Donau bei Grein. Nach wenigen Kilometern parkten wir am Fuße des Felsens, auf dem Schloss Greinburg errichtet wurde. Ein kurzer Fußmarsch brachte uns zum Eingang des Schlosses, wo unsere Führerin durch das Familienschloss der Familie Sachsen Coburg und Gotha bereits wartete. Dieses Schloss überraschte uns in seinen Dimensionen, seiner Schönheit und dem hervorragenden Zustand, der wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass es von der Eigentümerfamilie als Wohnschloss genutzt wird. Wir erhielten nicht nur architektonische Eindrücke sondern auch interessante Informationen zu den Verwandtschaftsverhältnissen der europäischen Adelshäuser und speziell zu jenem der Eigentümerfamilie zu den Windsors.

Nach dem kurzen Fußmarsch zurück zu den Autos verließen wir sodann den Strudengau Richtung Norden und nahmen das letzte kurvenreiche und – es regnete immer noch – vergnüglich zu fahrende Teilstück des ersten Tages über St. Georgen am Walde und Königswiesen in Angriff, um unser Ziel, das Hotel Rockenschaub in Liebenau anzulaufen. Es erwartete uns ein gelungener Grillabend, aber alsbald herrschte Zimmerruhe. Hatte ich am Abend noch gescherzt, dass wir am Samstag in der Früh Schnee sehen würden, so überraschte uns dann doch, dass Wiese, Wald und unsre Autos tatsächlich mit einer zwei Zentimeter hohen Schneeschicht bedeckt waren. Der Schneefall hatte zwar aufgehört, dafür regnete es nun wieder bei strammen 2-3 Grad plus. Wir ließen uns nicht beirren und fuhren nun nach Freistadt und stellten dort unsere Autos auf dem Parkplatz der Brauerei Freistadt ab. Wir hatten eine Stadtführung gebucht und erhielten durch unsere Führerin viele Informationen über die Geschichte der Stadt. Nach einer Runde durch die Altstadt machten wir es uns im Brauhof gemütlich und wärmten uns auf und hatten genug Gelegenheit im Shop der Brauerei einzukaufen.

Die hohe zeitliche Disziplin aller Teilnehmer ermöglichte uns schon ein vorzeitiges Aufbrechen zum nächsten Stopp, der in Bad Leonfelden geplant war. Also fuhren wir über die Böhmerwald Bundesstraße zur Lebzelterei Kastner, die seit 1558 existiert. Hier konnte also unter anderem die „Rumba Pflaume“, das bekannteste Produkt des Hauses, gekauft werden.  Danach ging es weiter zum letzten Tagesziel, dem Stift Schlägl mit seiner Brauerei, doch bevor wir dort unsere Autos abstellten, drehten wir noch eine Runde über den Hauptplatz von Aigen und bewunderten die imposante Pfarrkirche.

Wir erhielten eine multimedial unterstützte Führung durch die Brauerei, anschließend konnten wir uns noch mit Bierspezialitäten eindecken.

Dann folgte eine Führung durch das Stift, das 1202 von Zisterziensern gegründet wurde und 1218 von den Prämonstratenser Chorherren wiederbesiedelt wurde. Es ist das imposante geistliche Zentrum des oberen Mühlviertels und wichtiger wirtschaftlicher und kultureller Impulsgeber für die Region.

Bei wechselnd starkem Regen durchquerten wir nun das Mühlviertel in die Gegenrichtung, mussten Baustellen bedingt sogar bis ins Niederösterreichische Karlsstift ausweichen, um unser Hotel in Liebenau zu erreichen.  Ein viergängiges Menü beendete den Tag.

Über Nacht trocknete starker Wind die Straßen ab und riss nach und nach die Wolken auf. Endlich also die Möglichkeit, den Teilnehmern der Reise die Schönheit der Landschaft des Mühlviertels zu zeigen. Über kleine, aber gut asphaltierte Straßen ging es nun Richtung Süden zu einem der besten Aussichtspunkte des Mühlviertels, von wo man Blick auf das Voralpenland und den Alpenhauptkamm hat: die Eidenberger Alm – und tatsächlich wurden wir mit einer schier unglaublichen Weitsicht belohnt. Von hier aus waren es dann nur noch wenige Minuten bis Linz, wo wir an der Donaulände parkten und ich selbst dann die Gruppe durch die Stadt führen durfte. Ein spätes Mittagessen im Stieglbräu stellte den Schlusspunkt der Reise dar, die Rückfahrt nach Hause erfolgte individuell, insgesamt haben wir von/bis Traboch 759 Kilometer zurückgelegt.

Text: Georg Linhart

Bilder: Bernd Kaiser, Ernst Kern, Georg Linhart