Cividale – Internationales Bergrennen am 8. und 9. Oktober – Bericht eines weit Gereisten an die daheim Gebliebenen:
Mein erster Auslandseinsatz am Berg (Rallye Beifahrer war ja schon voriges Jahr bei der Köln-Ahrweiler, für die wir gerade wieder genannt haben)
Einziger historischer 911 am Start, aber trotzdem sehr starke Konkurrenz , vor allem von den Italienern in der Gruppe, wie z.B. Franco Cremonesi im Osella PA/9, der auch die Gesamtwertung der historischen Fahrzeuge gewann.
Nachdem ich im ersten Trainingslauf auf den vor mir gestarteten Ford „auflief“, gab´s bei den folgenden Starts 1 Minute auf den Vordermann.
Fast 7 km lange, sehr selektive Strecke mit vielen langsamen Kehren, aber auch langen, schnellen Kurvenkombinationen, Sprunghügeln, einem Bergabstück und zwei Schikanen.
In der Gesamtwertung der historischen waren hinter Cremonesi (7:38.48) zwei Escort RS: Zweiter der aus Cividale stammende mehrfache italienische Meister Rino Muradore (7:51.77), am dritten Platz der Mattseer Ford-Händler und ebenfalls mehrfacher (österreichischer) Staatsmeister Max Lampelmaier (7:54.27). Mit schon deutlichem Respektabstand dahinter Thomas Kleiner, der ÖAMTC Instruktor aus Tirol, ebenfalls auf Ford Escort (RS 2000).
Nach einem „Sicherheitslauf“ bei noch sehr kaltem Asphalt am Sonntag früh mit 4:22.07 in der Gesamtwertung noch auf Platz 12, war im zweiten Rennlauf trotz eines Schaltproblems in der vorletzten Serpentine dann doch noch eine deutliche Zeitverbesserung drin und mit der Laufzeit von 4:16.63 dann in der Gesamtwertung (historisch) noch der 10. Platz. Platz 3 in der Gruppe und der Sieg in der Klasse über 2.500ccm waren so unerwartet, dass ich erst bei der Siegerehrung der „Modernen“ draufgekommen bin, dass schon während des Rennens der Modernen die Siegerehrung für die Historischen (ohne mein Beisein) erfolgt ist. Aber meine Mitstreiter waren so freundlich und kollegial wie schon das ganze Wochenende und haben meine Pokale im Auto deponiert.
Ähnlich erging es Rupert Schwaiger, frisch gebackener Sieger des heurigen Bergrallyecups – ein Titel im Rang eines Staatsmeisters - der nach technischen Problemen in den Trainingsläufen und einem abgebrochenen zweiten Trainingslauf am Samstag, am Sonntag im ersten Rennlauf erst einen Konkurrenten überholen musste, um seinen Porsche 3.5 BiTurbo nach dem zweiten Rennlauf als österreichischer Klassensieger im Zielbereich zu parken.
Gesamtwertung bei den Tourenwagen ging an den Italienischen „Hausherren“ di Fant im Porsche 997 GT3 Cup, der sich (ebenfalls nicht ohne Probleme) gerade noch einen hauchdünnen Vorsprung von 8 Hundertstelsekunden (auf 2 x 6,7km ! ) vor einem wie immer entfesselt fahrenden Andy Marko (Audi A4 STW quattro) retten konnte. Rupert Schwaiger belegte hinter Antonio Forato (Lamborghini Gallardo) und Fausto Chiappo (Ford Focus WRC) den 5. Platz in der Tourenwagen-Gesamtwertung vor den weiteren Österreichern Auer, Pailer, Michalko und Sternad).
Die Wertung für die österreichische Staatsmeisterschaft bei den Tourenwagen Div. III gewann Marko vor Schwaiger und Auer. Der diesmal nur viertplazierte Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) sicherte sich damit aber trotzdem mit einem hauchdünnen Vorsprung von 1 Punkt die österreichische Bergstaatsmeisterschaft in der Div. III vor Andreas Marko.
Aus Porsche-Sicht noch interessant: Gianni Di Sabbatta war mit einem Porsche Cayman in der GTCup-Klasse am Start und erreichte hinter di Fant im 997 GGT3 und Antonio Forato im Gallardo den dritten Platz in dieser Klasse.
Wetter: Erwartungsgemäß am Donnerstag noch schön und bis 29° richtig heiß. Freitag dann saukalt und Regen bis am späten Nachmittag. In der Nacht auf Samstag starker Regen und Abkühlung auf 4° Frühtemperatur, aber Sonne. Erstes Training auf noch feuchter Strecke, zweites Training zuerst trocken, am späten Nachmittag nach plötzlich einsetzendem Gewitterregen abgebrochen. Sonntag früh 2°, aber wieder sonnig, tagsüber aber nur langsam wärmer.
Verpflegung, Stimmung und Ambiente: wie in Cividale zu erwarten sehr gut, eine ideale Saisonabschlussveranstaltung.
So, jetzt reicht´s aber, nächstes Mal erzähl ich Euch das nur mündlich, das geht viel schneller! ;-) oder Ihr kommt einfach mit.
Text: Reinhold Prantl Bilder: Anita Prantl