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GRENZWERTIG – DIE CROSS BORDER RALLYE 2008!

Wenn sich reihenweise schönste Porsche durch die Grenzlandschaft bewegen, mal vorsichtig und langsam, um keine Abzweigung zu versäumen, dann wieder rasend schnell, weil weit und breit nichts ist, dann ist das die Cross Border Rallye – kurz CBR! Zwei Tage Porsche fahren in seiner schönsten Form! Gemeinsam mit Freunden ein Nachbarland zu entdecken, gut zu speisen und vor allem jede Menge Spaß mit seinem Porsche zu haben, war das Ziel der CBR 2008.

Doch am Anfang jeder Unternehmung steht eine Vision und so soll an dieser Stelle kurz auf die Entstehung der CBR eingegangen werden. Die beiden Präsidenten des Porsche klub Slovenija und des Porsche Club Steiermark hatten die Vision, mit der CBR eine Veranstaltung ins Leben zu rufen, die Porsche fahren über die Landesgrenzen hinweg, ja sogar in einen anderen Sprach- und Kulturkreis hinein, ermöglichen soll. Und das nicht nur einmalig, sondern alle Jahre wieder. Der Startschuss für eine völlig neuartige Veranstaltungsreihe war gefallen.

Intensive Vorbereitungsarbeiten erfüllten die Kalender des Organisationsteams der CBR08 für mehrere Wochen. Es galt unzählige Kilometer an Wegen zu erkunden, Aussichtpunkte, Zeitnahmestellen, Passierkontrollen und einen Autoslalom zu planen, Restaurants und Hotels zu wählen, etliche Genehmigungen zu organisieren und somit genug Zutaten für zwei ganze Tage puren Porsche Genuss zu haben. Die Veranstaltung wurde nicht nur in zwei Sprachen (Deutsch und Slowenisch) abgehalten, sondern auch die gesamte Planung erforderte en hohes Maß an Kommunikation zwischen den beiden nicht gleichsprachigen Clubs. Eine völlig neue Herausforderung für das gesamte Organisationsteam! Doch diese Zweisprachigkeit ist Teil der Vision, nämlich auch mit Porsche Veranstaltungen zur Völkerverständigung beizutragen.

Nun zurück zur CBR08, der ersten Rallye aus der neuen Serie.

Wäre gutes Wetter käuflich, müsste man denken, der Hauptteil aller Vorbereitungsaufwendungen ging zur Bestechung an die Wettergötter. Genau an den beiden Sonnentagen zwischen Tagen heftiger Regenfälle fand unsere Rallye statt. Auch wenn es am Samstag, den 19.4. in der Früh noch nicht so aussah: Die ersten Teilnehmer trudelten bereits ab 8:00 Uhr beim Porsche Zentrum Maribor ein und waren sichtlich nass! Doch das Wiedersehen der slowenischen Freunde hellte die Stimmung blitzartig auf und auch das ausgezeichnete Frühstück, organisiert und gesponsert von Dr. Andrej Hajdinjak, dem Leiter des Porsche Zentrum Maribor, leistete seinen Beitrag zur guten Laune der Teilnehmer.

Nach der obligatorischen Nennung der 38 Teams und Ausgabe der Startnummern, Roadbooks, Badges, Transponder, etc. hatten alle Teilnehmer genug Zeit das Frühstück zu genießen und bereits die ersten Berechnungsformeln für die Navigation zu diskutieren. Pünktlich um 9:30 fand eine Fahrerbesprechung statt. Alle Teams wurden nochmals auf die StvO und sportliches Verhalten hingewiesen, zudem wurden auch die Handhabung des Roadbooks und der Zeitkarte ausführlich erklärt. Um 10:01 Uhr startete wie geplant das erste Fahrzeug und auch die Wettergötter zeigten uns nun, das das Geld auf ihrem Konto eingelangt war – die Sonne kam durch und die Strassen trockneten auf.

Etappe 1 führte durch das Pesnice Tal in Richtung Juri – Langeck und war eine kurze Eingewöhnungsetappe ohne große Navigationsschikanen. Einzig eine (ungeplante!) Baustellenampel, zirka einen Kilometer vor der ersten Zeitkontrolle, sorgte für die ersten bitteren Strafsekunden bei manchen Teams. Nach den ersten Eintragungen auf der Zeitkarte ging es von Langeck aus über wunderschöne, kurvige Straßen durch blühende Weingärten in Richtung Kitzeck, dem höchstgelegenen Weinbauort Europas. Obwohl die vorgegebenen Durchschnittsgeschwindigkeiten eher sportlich angesetzt waren, sollten etliche Fotostops den Teilnehmern auch die Gelegenheit geben die Landschaft genießen zu können. In Kitzeck war bereits die zweite Zeitkontrolle und dort wartete auch schon die Weinkönigin mit dem Bürgermeister, um alle Teams persönlich zu empfangen und ein Foto mit der Weinkönigen und dem Porsche zu machen! Im Restaurant „Wohlmuth-Lückl“ hatten sich Chef Willi und seine Mitarbeiter bereits zwei Tage mit den Vorbereitungen für das hervorragende, steirische Mittagsbuffet beschäftigt. Mit ausschließlich regionalen Zutaten und Rezepten war für jeden Geschmack etwas dabei und so stärkten sich alle Teilnehmer, denn die zugeführten Kilokalorien des Frühstücks waren längst in den Weinbergen „verheizt“ worden…

Um 13:01 Uhr machte sich Startnummer 1 wieder auf den Weg um die 40 Kilometer lange Etappe in Richtung des ehemaligen Grenzübergangs Großwalz in Angriff zu nehmen. Über Teile der ehemaligen Römerstrasse und versteckte Güterwege galt es richtig zu navigieren und keine Passierkontrolle, wie z.B. das Weingut Moser, zu übersehen. Selbst einheimische Teilnehmer der Rallye durften neue Wege kennen lernen und hatten somit keinen Heimvorteil!

Von Großwalz startete nach einer fünfminütigen Pause die Etappe 4 in das schöne, slowenische Drautal. Von nun an zeichnete sich der Porsche klub Slovenija für die Streckenführung verantwortlich und hatte etwas Marscherleichtung parat: Die vielen Weinberge wichen kleineren Ortschaften und zahlreiche Kinder jubelten und winkten den Teilnehmern zu. Eine interessante, zweistündige Schleife zu einem keinen Flugfeld „nutzten“ etliche Teilnehmer (unter anderem auch derjenige, der das Roadbook erstellte) um sich kräftig zu verfahren. Trotzdem schafften es alle zur Zeitkontrolle 4 am Fuße des Hausberges Pachern, um die letzte Etappe des Tages in Angriff nehmen zu können: Die Bergprüfung auf den Pachern - eine wunderschön ausgebaute, kurvige Strecke, die förmlich zum Driften aufforderte! Eine Passierkontrolle in einer Sackgasse gab den Teilnehmern auch die Gelegenheit sich einmal zu begegnen, ohne dass sich einer verfahren hatte!

Endlich am Hotel angekommen bot sich ein herrlicher Ausblick über Maribor und das südliche Slowenien. Die meisten Teilnehmer, sichtlich gezeichnet von den Strapazen der knapp 200 Rallye-Kilometer, waren nun dankbar für etwas Ruhe und Entspannung vor dem gemeinsamen, 4-gängigen Abendessen um 19:00 Uhr. Nach dem Abendessen wurden auch die Fotos der Passierkontrollen überprüft und die ersten zehn Platzierungen bekannt gegeben: Allerdings nicht nach Rang, sondern alphabethisch, damit es spannend blieb! Die anschließenden Benzingespräche dauerten bis spät nach Mitternacht und Schlußdienst machten diesmal nicht die beiden Präsidenten, sondern Webmaster Gereon mit seinem „Beifahr-Fahrer“ Arnold Herzog.

Am Sonntag, dem zweiten Rallye-Tag starteten um 9:01 Uhr die Fahrzeuge auf der letzten Wertungsetappe in Richtung Dovarna Tabor zum Autoslalom auf dem Parkplatz der Eishalle. Hier hatten sich die Organisatoren einen besonderen Wertungsmodus ausgedacht: Der ehemalige jugoslawische Rallyestaatsmeister (1989, auf Porsche!) fuhr als ersten den Slalom und gab so die Sollzeit vor. Das Überschreiten der Sollzeit brachte Strafsekunden, das Unterschreiten – was immerhin 3 Fahrern gelang – brachte Gutzeit! Der Parcours war sehr eng gesteckt und es ging richtig zur Sache! Ein Hauch von Gummi, Ergeiz und Adrenalin lag in der Luft. Nach diesem sonntäglichen Frühschoppen bewegte sich der ganze Tross auf der letzten Verbindungsetappe in das Zentrum von Maribor. Auf dem Schlossplatz wurden alle Porsche in einem Halbkreis aufgestellt und ein Erinnerungsgruppenfoto geschossen. Hunderte schaulustige Passanten bewunderten die zahlreichen Porsche Modelle aus den unterschiedlichsten Baujahren.
Noch vor dem Mittagessen sorgte eine Stadtführung durch Maribor für den nötigen kulturellen Hintergrund und endete bei der Besichtigung des ältesten bekannten Weinstocks der Welt! Dieser sollte übrigens auch der Ursprung der beiden Hauptpreise sein, die den Siegern (siehe Ergebnisliste) nach dem Mittagessen vom Oberbürgermeister persönlich überreicht wurden! In einer kurzen Ansprache lobte der Oberbürgermeister die Vision der Veranstaltung und erklärte – neben der Entwicklung von Maribor –die Bedeutung der beiden Hauptpreise: Einer kleinen, aber besonders wertvollen Flasche Wein vom ältesten Rebstock der Welt und einem Setzling dieses Rebstockes.

Das Organisationsteam gratuliert den Siegern und bedankt sich bei allen Teilnehmern für die Disziplin und den reibungsfreien Ablauf dieser Pilotveranstaltung der CBR-Serie!

Auf eine Wiedersehen im nächsten Jahr, bei der CROSS BORDER RALLYE 2009 !!

Gereon Pusch & Helmut Heuberger

Platzierungen als PDF

Video der Inbordkamera vom Autoslalom