Skip to main content

PCC-Langstrecke (ehemals PCS-Challenge) am Sachsenring am Freitag 19.07.19 (Nachmittag) beim Porsche Sports Cup

Nur für Mitglieder: (Benutzer und Kennwort auf PCD Mitgliedskarte)

Ergebnisse

Weitere Bilder : PC Schwaben - Gruppe-C 1 - Gruppe-C 2 - Gruppe-C 3

Videos

Text-Bericht

PC Schwaben veranstaltet die PCC Langstrecke auf dem Sachsenring, am Porsche Sports Cup Wochenende - Es gab viel anspruchsvolles Neuland zu entdecken!

Nach 13 Jahren konnte der Porsche Sports Cup wieder einmal am Sachsenring gestartet werden. Am Sachsenring stehen pro Jahr nur 10 Tage mit einem für Rennen geeigneten Lärmkontingent zur Verfügung. Eine Chance für unsere Veranstaltung gibt es nur, wenn eine von den üblichen Veranstaltungen nicht stattfindet – wie eben 2019 wieder.

Der Sachsenring mit einer Streckenlänge von 3,7 km, hat 10 Links- und 3 Rechtskurven mit einer Streckenbreite von 12-20 m. Die längste Gerade mit 780 m befindet sich bei Start-Ziel. Die Maximalsteigung beträgt 10% und das Maximalgefälle 12,8%. Mit diesem Bergauf- und Bergab-Verlauf bietet der Ring eine abwechslungsreiche Strecke, die jedoch einige sehr anspruchsvolle Ecken aufweist. Man nennt den Sachsenring auch "Nordschleife des Ostens". Nebenbei sei noch erwähnt, dass die Gesamtfläche der Kiesbetten 6,1 ha beträgt. Deshalb empfiehlt es sich für Neulinge für die ersten Runden hinter einem Instruktor herzufahren. Denn die Kiesbetten neben der Strecke in den Kurven grinsen anfangs recht teuflisch den Fahrern entgegen.

Am Freitag fand am freien Trainingstag im Rahmen des Porsche Sports Cup eine PCC-Langstrecke auf dem Sachsenring statt. Insgesamt hatten 14 Fahrzeuge mit 17 Fahrer/innen gemeldet.

Die Trainingszeiten der PCC Langstrecke fanden gemeinsam mit den freien Trainingszeiten von allen straßenzugelassenen Fahrzeugen statt. Das bedeutet, dass Porsche von unter 250 PS bis 700 PS gemeinsam auf der Strecke fahren. Dadurch konnten bis zu 5 Trainingseinheiten je 40 Minuten gefahren werden.

Dabei darf man sich als teilnehmender Fahrer mit einem PS-schwächeren Fahrzeug beim Start nicht von den farbenprächtigen Rennboliden um einen herum einschüchtern lassen. Auch wenn so manches Design irgendwie an eine "Kriegsbemalung" erinnert. Während des Fahrtrainings auf der Strecke sind diese bunten Exoten oft nur kurzzeitig, meist in 2-3er Formation zu sehen. Sie erscheinen schnell im Rückspiegel und sind in gefühlter Lichtgeschwindigkeit auch schon vorbei.

Während der fünf Trainingszeiten saß der Sportleiter des Porsche Club Deutschland, Michael Haas in der Race Control vor den Monitoren und beobachtete mit Argusaugen, das "Treiben der Zierfische im Haifischbecken"… Da aber alle gegenseitig auf einander geachtet haben, lief das Training ohne jegliche Zwischenfälle ab.

Die Aufgabe der PCC-Langstrecke lautet, dass jeder Fahrer für sich, nach dem zweiten Überfahren der Start- und Ziellinie seine sogenannte Referenzzeit festgelegt. Diese Zeit wird mit 18 multipliziert und ergibt die am Ende zu erreichende Gesamtzeit. In den folgenden 18 Runden, mit einer Zwangspause von mindestens 1 Minute als Boxenstopp, der auch zum Fahrerwechsel genutzt werden kann, muss diese Gesamtzeit möglichst auf die 1000stel Sekunde genau eingefahren werden. Dabei hat der Fahrer darauf zu achten, dass er diese Zwangspause nur zwischen der 20. bis 40. Minute erledigen kann. Diese "Aufgabe" ist also ziemlich komplex und erfordert neben fahrerischem Können einiges an Gehirn-Schmalz, um ein respektables Ergebnis zu erreichen.

Das Wetter an diesem Tag gestaltete sich aus einem interessanten Mix aus Wolken, Regen und Sonne. So konten die Fahrer das neue Revier mit unterschiedlichen Fahrbahn-Beschaffenheiten testen. Bis zum Start der Wertungsprüfung stand ständig für den Veranstalter PC Schwaben, Fritz Letters die Frage im Raum, ob alle 18 Runden oder wetterbedingt nur 13 Runden in die Wertung genommen werden. Um 17:00 strahlte die Sonne endlich konstant durch die Wolken, so dass um 17:10 die PCC-Langstrecke mit einer Laufzeit von 55 Minuten auf trockener Fahrbahn gestartet und durchgeführt werden konnte.

Die Siegerehrung fand dann direkt im Anschluss statt. Und sie wurde mit Spannung erwartet. Denn durch die neue Einteilung in 3 PS-Klassen bei der PCC-Langstrecke hat es sich ergeben, dass drei der besten bzw. gleichmäßigsten Fahrer gemeinsam in der Klasse 2 fahren.

Daraus prognostiziert sich, dass vermutlich der Klassensieger aus Klasse 2 auch der Gesamtsieger wird. Den Tuscheleien in den Fahrerreihen war zu entnehmen, dass sicherlich wieder die üblichen Kandidaten voll abräumen. Aber dem war nicht so. Diesmal lieferte Thomas Glassl ein Traumergebnis mit nur 2 Strafpunkten ab und holte somit den Sieg in Klasse 1 und den Gesamtsieg – Nochmal zum Verständnis: 2 Strafpunkte sind 2/1000 Sekunden Abweichung nach 18 Runden und Boxenstopp, also ein mehr als respektables Ergebnis.

Jetzt finden noch 3 weitere PCC-Langstrecken-Wertungen statt, in Chenevière, Franciacorta und Assen. Somit sind noch 3 mal 100 Punkte für den jeweiligen Gesamtsieger zu vergeben. Deshalb bleibt es weiterhin spannend, wer wohl 2019 der Gesamtsieger der PCC-Langstrecke wird.

Die abschließende Krönung dieses anspruchsvollen Tages war das "Mitbring-Grillfest" auf dem WoMo-Parkplatz am Fuß der Strecke vom "Dream-Team: Kramer-Kramer". Dort grillten die beiden leckerste Thüringer Bratwürste und Rostbrätl (das sind köstliche, in Zwiebelsud eingelegte Schweine-Steaks). In Konkurrenz traten Sächsische Bratwürste an. Dazu gab es einen selbstgemachten, travemündisch-schwäbischen Kartoffelsalat. Und eisgekühltes Thüringer Bier, sowie Pfälzer Riesling bzw. Rosé im urtypischen 0,5l-Dubbeglas rundeten das Büffet aus den verschiedenen Regionen Deutschlands ab. Es war ein kleines, aber wahrlich feines, kulinarisches Feuerwerk und vor allem ein RIESENSPASS für die Motorsportfamilie!

Fazit: Der Sachsenring ist eine beeindruckende, höchst anspruchsvolle Rennstrecke und die PCC-Langstrecke darauf war eine wahre Herausforderung… zu neu-deutsch: Challenge!

Text: Ute Kröger; Bilder: Gruppe-C, Anneke Volke und Porsche Club Schwaben