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Kurven Swing im Sauerland

Eine spannende Porsche  Ausfahrt in Nordhessen zu erleben, ist das überhaupt möglich? – Verwöhnt durch immer wieder tolle  Ausfahrten nach Italien, Slowenien, Frankreich usw., ist eine Tour nach Nordhessen denn dann noch reizvoll,  gibt es da noch eine Steigerung. Viele unserer Clubmitglieder haben sich diese und ähnliche Fragen sicherlich gestellt. Jedoch offen und interessiert für Alles, wie aber alle Mitglieder sind, trafen sich 18 Porsches und 36 Clubmitglieder zum Kurvenswing in reizvollen Landschaften, Schlemmen und genießen sollten die Highlights dieser drei tollen Tage werden. Unser Hotel für diese Ausfahrt war „Die Sonne Frankenberg“ das wunderschöne Relais & Chateau Hotel inmitten der Altstadt Frankenbergs. Schon der Ankunftsabend mit einem gemeinsamen tollen Menu im Restaurant des Hotels  bot allen viel Freude.

Am nächsten Vormittag hatten wir eine kurzweilige Fahrt nach Allendorf durch das Lichtenfelser Land und durch den Naturpark Sauerland-Rothaargebirge.

Nach dem Stopp in Medebach am Marktplatz ging es weiter an der Hohen Warte vorbei nach Allendorf. Dort wurden wir von der Firma Viessmann mit einem leckeren Mittagsbuffet erwartet, bevor wir dann eine interessante Führung durch Museum und die Produktion des Unternehmens hatten. Unsere 18 Porsches, direkt vor dem Info Center geparkt, bildeten einen interessanten Kontrast zu den architektonisch schönen Gebäuden von Viessmann. 

Nach der Führung konnte jeder nach eigenem Belieben zurück ins Hotel fahren und den Rest des Nachmittags genießen. Am Abend trafen wir uns in zünftiger Kleidung und machten einen kleinen Fußmarsch zum Landgut Walkemühle, vor den Toren Frankenbergs. Bei hessischem Buffet in uriger Atmosphäre überraschten uns zu späterer Stunde das Percussion Ensemble Battenberg, die irre Musik auf Fässern, mit Rohren, Waschbrettern und sogar auf einer Motorhaube, Gott sei Dank keine Porschehaube, zauberten. Nach dem Rückweg klang der Abend in der Hotelbar aus.

Die Samstagausfahrt stand ganz im Zeichen des Kurvenerlebens auf kleinen Straßen, abseits vom Mainstream. Zunächst fuhren wir durch das Waldecker Land und den Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Nach dem Kaffee Stopp am Schlossberg (790m), ging es auf der “Heidenstraße“, eine Handelsstraße ab dem 15. Jahrhundert weiter nach Küstelberg (650 – 830m), ideales Skigebiet für Sauerländer Verhältnisse. Die Heidenstraße  ist übrigens auch ein Teil des Jacobsweges, dem Pilgerpfad nach Santiago de Compostela. Pilgern war aber für heute nicht angesagt. Rasant fuhren wir  weiter in Richtung  zum Gaugrebenschen Wald, nach Willingen Upland mit der bekannten Mühlenkopfschanze  (jährliches Weltcupskispringen), am Ginsterkopf vorbei, durch den Arnsberger Wald, Bad Fredeburg ins Sorpe Tal. Trotz vieler unerwarteter Baustellen, feuchten Straßen kamen wir fast pünktlich in Oberkirchen, schönstes Dorf von NRW und Sauerland vom Feinsten, zum verdienten Mittagsstopp an.Nach dieser Stärkung erreichten wir bald die Winterberger Hochfläche, in Richtung Winterberg, bekannt auch als Sankt Moritz des Nordens. Nach nebliger „Kurzrast“ auf dem Kahlen Asten (841m) setzten wir die Fahrt über Hallenberg, die südlichste Stadt im Hochsauerlandkreis, mit seiner herrlichen Naturfreilichtbühne seit 1946, fort nach Somplar und zurück  ins Hotel.

Erst nach einem ausgiebigen Fotoshooting in historischem  Ambiente, direkt vor dem zehntürmigen Rathaus in Frankenberg/Eder konnten sich die Porsches in der Tiefgarage und wir uns im Hotel ausruhen.

An diesem letzten Abend verwöhnte uns der Sterne Koch in seinem Gourmet Restaurant „Philipp Soldan“, kulinarisch mit einem tollen Viergänge Menu.

Der Sonntag, für fast alle der letzte Tag der Ausfahrt, zeigte sich von Beginn an von seiner schönsten Seite. Bei sonnigem Herbstwetter durchfuhren wir eine andere Ecke des Waldecker Landes. Einen kurzen kulturellen Zwischenstopp hatten wir im Zisterzienser Kloster Haina (gegr. 1215). „Eine Reise ins Mittelalter und in die Epoche der Reformation“. Leider gab es dazu nicht genügend Zeit, sondern wir konnten nur kurze optische Eindrücke mitnehmen. Auf der Weiterfahrt ins „Brüder Grimm“ Land. (Das Schneewittchenland ist eines der größten Buchen-Laubwaldgebiete Europas.) und dem Ort Bergfreiheit, gegründet 1561 für den Erzbergbau, warteten im Waffelhaus bei Bad Wildungen besondere Leckereien auf uns.

Jetzt ging es  zügig weiter in die Region Kellerwald-Edersee.  Am fast nördlichsten Zipfel erreichten wir den Eder Stausee. Er ist 27 km lang und wurde von 1908 – 1914 vom Baukonzern Holzmann gebaut. Seit 2010 zählt er zum UNESCO Weltkulturerbe.  Am See legten wir die letzten Kilometer dieser Ausfahrt zu unserem Endpunkt, dem Schloss Waldeck zurück. 200 m über dem See gelegen, genossen wir den herrlichen Ausblick auf den Stausee und die dahinterliegende Landschaft. Das Schloss Waldeck war im 17. J. Stammsitz der Grafen von Waldeck und bildet heute unseren Abschlusspunkt. Für ein abschließendes Fotoshooting dieser Ausfahrt, bekamen wir die Erlaubnis alle unsere Lieblinge im Schlosshof zu parken. Nach drei engen Durchfahrten durch die Burgtore konnten wir den imposanten Anblick der Autos und den Abschlussimbiss in schönster Umgebung genießen.

Fazit aller war, so viele Kurven ohne Berge, tolle Landschaften, reizvolle Dörfer, schlemmen und genießen in tollem Ambiente, ohne von den vielen Blitzern erfasst zu werden  – das Sauerland war eine Ausfahrt wert.

Da die Rückfahrt sehr angenehm kurz nur war, konnten alle den Sonntag mit den Eindrücken der Ausfahrt ausklingen lassen.

FS