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Am Anfang war der Regen

Salzburgübliches nasses Wetter erwartete die rund 70 angereisten Porscheglüher, als sie so nach und nach am Freitagmorgen auf dem Salzburgring eintrafen.

Jetzt könnte man ja sagen: „Typisch Salzburgring“, aber dem ist weit gefehlt. Immerhin sagten die Wetterpropheten für den Samstag ganz tolles Herbst-Wetter voraus, und schon am Freitagabend war vom Regen keine Spur mehr zu sehen.

So war die Fahrer- und Fangemeinde am Samstagmorgen auch sehr guter Dinge, als der „Erfinder“ des Porsche Alpenpokals und Präsident des Veranstalterclubs PC Isartal-München e.V., Günter Brenner, zum Fahrerbriefing vor die Box 1 bat.

Dort wurde nicht nur streng ermahnend auf die Anwesenheitspflicht verwiesen, sondern auch auf die „Originalunterschrift“ eines jeden Einzelnen. Offenbar wurde da in der Vergangenheit etwas falsch verstanden und solche „Freundschaftsdienste“ waren bei manchem Usus. Diesmal wachte unser Sportkommissar Gerald Poschauko aber über die Listen und siehe da – alle fanden den rechten Weg.

Von Günter Brenner wurde auch unser geschätzter Rennleiter Joe Elsensohn begrüßt, der wieder seine Dienste tat und seine Mitteilungen an die Fahrer diesmal in sehr kurze Worte fasste, weil der Zeitplan des Renntages sehr, sehr kompakt und eng war. Nachdem auch noch beide Daumen von unseren bewährten technischen Kommissaren Albert Vierthaler und Gerhard Dobay nach oben zeigten, hieß es nur mehr:

Meine Dame und meine Herren: Los geht’s

Das war die erste Wortmeldung von Peter Bauregger an diesem strahlend sonnigen, aber doch sehr kühlen Herbstmorgen von seinem Arbeitsplatz im obersten Stock des Turms, um die Freifahrblöcke aller Gruppen in die Gänge zu bringen.

Nachdem diese pünktlich abgewunken wurden, konnte das Zeittraining der GT-Sport Challenge aufgenommen werden.

Nachdem sowohl der Gesamtführende der laufenden Meisterschaft, Florian Albrecht, als auch der Vorjahresmeister Jörg Peham nicht am Start waren, musste diesmal ein neues Gesicht auf der Pole-Position stehen.

Anwärter gab es genug: Zoltan, Speck, Fischer, Gerlach und natürlich auch die XL-Piloten Fick, Ritzer oder Flörsch seien hier genannt. Es war also sehr spannend im Kampf um die vorderste Position beim Start und siehe da: am Ende hatte Georg Zoltan die schnellste Runde auf seinem Konto, dicht gefolgt von Gerhard Fick und Alexander Flörsch, dann folgten Hermann Speck, Jürgen Gerlach und Uli Ritzer, allesamt innerhalb nur einer Sekunde! Bester Klasse 5-Pilot war Heinz Weissenbacher in Startreihe 5.

Im anschließenden Zeittraining der SuperSport-Klasse wollten alle 18 Teilnehmer ganz nach vorne und so war es nicht verwunderlich, dass der Name an der Spitze der Zeitentabelle einige Male wechselte.

Nach sehr kurzweiligen 30 Minuten stand aber Günter Brenner mit seinem GT 2 an vorderster Front, hinter ihm balgten sich Herwig Roitmayer, Günther Hastaedt und Udo Schifer um die Plätze.

Unsere gleichermaßen bekannte wie beliebte Verena Jendrzejzyk war die schnellste ihrer Klasse 3 im Familien-Zuffenhausener und wird das Rennen aus der Reihe 5 aufnehmen.

Donner auf dem Salzburgring

Mit einem Trainingsblock (ohne Zeitnahme) unserer Freunde aus dem Clubsport-Lager wurde die verbleibende Zeit bis zum ersten Sprint-Rennen der GT-Sport Challenge vertrieben. Die zahlreichen Zuschauer auf den Tribünen des Salzburgrings fieberten gemeinsam mit Sabine Radda aus dem Hause Yokohama (diesmal ganz flott mit einem Rad’l unterwegs) dem Start der Königsklasse entgegen.

Gepusht von Peter Bauregger hielt es schließlich keinen mehr auf den Sitzen und so mancher schrie sich die Seele aus dem Leib, als mehrere tausend PS aus der Einführungsrunde in vollem Galopp zurückkamen.

Pech hatte Heiner Wackerbauer: bei seinem Arbeitstier brach ein Teil der Aufhängung und sein Zuffi bog urplötzlich mit affenartiger Geschwindigkeit links in die Leitschiene ab. Folge: Startabbruch und Wiederholung der Einführungsrunde.

Georg Zoltan machte das Beste aus seiner Pole und musste sich nur gegen den mit einem mächtig schnellen GT2 und PS-Überschuß ausgestatteten Alexander Flörsch wehren.

Jede Runde dasselbe: auf den Geraden stürmte Flörsch nach vorne, aber im Kurvengeschlängel vor der Start-Ziel Geraden war Zoltan auf Grund des wesentlich leichteren GT3 wieder in Führung. Somit hatten es die Fans mit Porsche-Sport vom Feinsten zu tun.

Aber nicht nur in der Klasse 6 und XL ging es so zu, nein, auch die Klasse 5 Piloten lieferten sich ganz ausgezeichnete und hervorragende Kämpfe um die einzelnen Plätze. Hervorgehoben seien hier die Herren Weissenbacher, Moser, Assmann und Grünhut, ebenso Widl und Ertl, die sich gegenseitig abklopften, dass es eine Freude war. Viel Arbeit auch für unsere Zeitenprofis Monika Kahla und Christoph Preu, aber wie gewohnt werkten die beiden wieder souverän an ihren Zeitmaschinen.

Die Sieger in den einzelnen Klassen lauteten nach packenden 15 Runden wie folgt:

Klasse 4R: Dieter Jendrzejzyk, Klasse 5S: Heinz Weissenbacher, Klasse 6S: Georg Zoltan, Klasse XL: Alexander Flörsch

Sie alle wurden frenetisch bejubelt als sie zurück in die Boxengasse kamen.

Aber auch Ausfälle gab es zu verzeichnen: Fritz Böhler musste seinen silbernen Cup-Porsche mit technischen Problemen frühzeitig auf den Trailer packen, Ossi Jennewein beklagte einen Motorschaden und Uli Ritzer wurde durch einen Getriebeschaden am Start gehindert. Nichts desto Trotz war eine ebenso starke wie auch hübsche Abordnung aus dem Tirolerischen bis zuletzt am Salzburgring geblieben, weil es so spannend und lustig war, wie sie uns bestätigten.

Mit einem Block freien Fahrens für alle Klassen wurden die letzten Minuten vor der befohlenen Mittagsruhe am Salzburgring genutzt und dann ließen sich viele hungrige und durstige Seelen von den flotten und freundlichen Damen und Herren der Ring-Gastronomie verwöhnen.

Sonne – wo bist du?

Viele Blicke richteten sich schon während der Mittagsruhe in den Himmel, von dem die Sonne bereits hinter immer dichter werdenden Wolken verschwunden war. Sollte Salzburg wieder seiner verregneten Rolle gerecht werden? Wir alle drückten die Daumen und vorerst half das offenbar auch.

Es ging trocken in die Nachmittagsrennen, die mit der Gleichmäßigkeit der Supersportler begannen. Auch hier waren 15 Runden auf dem 4.255 Meter langen Kurs zu absolvieren und was das Zeittraining versprach, hielt diese Gleichmäßigkeit allemal. Günter Brenner machte die Pace und 16 motivierte Porschianer hefteten sich an seine Fersen.

Schließlich waren folgende Klassensieger zu beklatschen:

Klasse 1+2: Gerhard Weber, Klasse 3: Stefan Thaller, Klasse 4: Walter Welte und Klasse 6: Udo Schifer, der auch gleichzeitig die geringste Differenz des gesamten Feldes hatte – Bravo!

Gleich danach hatten die Clubsportler ihren ersten Gleichmäßigkeits-Auftritt und hier wurde natürlich die Performance von Ales Fajdiga besonders von Franz Grassl und Reinhard Brandstätter beobachtet, schließlich geht es ja schön langsam der Endabrechnung zu, und die Drei matchen sich in der Klasse 7 um den Titel. Aber auch in den anderen beiden Klassen ist der Kuchen noch nicht gegessen, somit war ein spannender und vor allem konzentrierter Lauf aller Teilnehmer vorprogrammiert.

Nachdem Monika und Christof alle Runden ausgewertet hatten, durfte Plapperkäfer Peter endlich die Klassensieger wie folgt verlauten: In der Klasse 7 Reinhard Brandstätter (PCCA), in der Klasse 8 Julius Ehrlich (PC Wien) und die Klasse 9 entschied Andy Gassner (PC Isartal-München) diesmal für sich, sehr zur Freude seines Präsidenten natürlich.

Alles bereit für den zweiten Streich

In der Zwischenzeit waren unsere Haudegen aus der GT-Challenge Armarda natürlich nicht untätig. Viele holten sich für den zweiten Sprint neue Gummis von Yokohama und Roland Dorfner und seine Crew hatten einiges zu montieren. Die haben übrigens eine Super-Zeitvertreib-Maschine mit, wenn mal nicht so viel zu tun ist: einen PC mit Rennspiel, Lenkrad, Pedalen und allem was dazugehört. Man munkelt, dass der Chef immer der Schnellste ist, weil er am meisten trainiert (!?!?) – oder ist es nur die Achtung und der Respekt seiner Mitarbeiter……

Sei’s drum, jedenfalls standen alle Heros pünktlich auf der Start-Ziel Geraden vor dem Red Bull Bogen und warteten auf die Einführungsrunde, die von Pace-Car Fahrer Manfred Weinzierl perfekt inszeniert wurde.

Georg Zoltan passte auf Alexander Flörsch auf, musste diesen aber schon in der zweiten Runde ziehen lassen, offenbar ließ Flörsch diesmal nicht mit sich spielen. Oder war am Ende etwas los bei Georg Zoltan?

Ja, wirklich, in der vierten Runde musste der Wiener frühzeitig aufgeben, er beklagte hohen Leistungsverlust als er zurück an die Box kam.

Somit war der Weg zum Sieg für Alex frei, aber dahinter spielte es sich wieder ab: Öttl, Fischer und Gerlach wollten allesamt unbedingt in der Klasse 6S siegen, aber es ist halt nur Platz für einen am obersten Stockerl und der hieß schlussendlich Franz Öttl. Überglücklich ließ der sympathische Bayer die vielen Glückwünsche über sich ergehen.

Von der erbrachten Leistung her gehört auch noch Hermann Speck lobend erwähnt, denn er musste auf Grund eines Kupplungsdefektes aus der Box starten und durch das gesamte Feld pflügen, ihm gelang schließlich Platz 4 in der Klassenwertung.

Aber auch die Klasse 5 war wieder für viele Überholmanöver gut, vor allem Ertl und Widl unterhielten das zahlreiche Publikum blendend mit ihrer Vorstellung.

Mit dem Klassensieg hatten die beiden nichts zu tun, den holte sich Heinz Weissenbacher wieder ganz knapp vor Reinhard Moser und Thomas Assmann.

Frohen Mutes und mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht radelte unsere Sabine Radda wieder zurück zum Yokohama-Zelt und freute sich bereits auf die Siegerehrung, bei welcher sie die Übergabe der Siegerkränze übernahm und mit den Siegern ein Bad im Champagner-Regen genoss.

Apropos Regen: es tröpfelte wirklich als die Supersportler zum Start ihres Sprintrennens rollten. Somit war die Spannung noch zusätzlich erhöht und wenn man ins Gesicht von Rennleiter Joe blickte, so sah man doch die eine oder andere Sorgenfalte, denn jeder weiß, wie tückisch der Salzburgring ist, wenn es nass wird.

Gleich vorweg: es passierte kein einziger Ausrutscher, was wiederum für die Klasse der Piloten spricht. Trotzdem war dieser Sprint keineswegs langweilig. Im Gegenteil: Viele Ausbremsmanöver, Kurvenduelle und packende Seite-an-Seite-Kämpfe ließen die 15 Runden wie im Flug vergehen und auch der einsetzende Schnürl-Regen tat der hervorragenden Stimmung am Ring keinen Abbruch.

Die bravourösen Sieger hießen: In der Klasse 6 Günter Brenner, in der Klasse 4 Thomas Meidinger, die Klasse 3 gehörte wieder einmal unserer Verena Jendzejzyk und last but not least siegte in der Klasse 1+2 Fredi Artbauer.

Für den sich ein vermuteter Kupplungsdefekt am Vormittag glücklicherweise nicht bewahrheitete, dafür steckte aber ein verlorenes Feuerzeug unter dem Kupplungspedal und ließ die Kupplung nicht mehr richtig arbeiten – tja, so kann’s einem gehen…kleine Ursache – große Wirkung.

Auf ins Finale

Mit der zweiten Gleichmäßigkeit der Freunde aus dem Clubsport Lager als letzten Rennbewerb bog der 7. Lauf zum Alpenpokal 2005 in die Zielgerade auf dem Salzburgring.

Auch hier waren alle 17 Teilnehmer guter Dinge und so stand einem würdigen Abschlussrennen nichts mehr im Wege, als um 16.10 Uhr die erste schnelle Runde von 15 gewertet wurde. Die Zeiten waren wieder sehr eng, was die Protagonisten natürlich nicht wissen konnten, denn es sind ja keinerlei technische Hilfsmittel erlaubt, die einen Zwischenstand geben könnten.

Auch für unseren Moderator ist eine Gleichmäßigkeit immer eine Prüfung, denn sagen sie einem, der pausenlos erzählt und Stände bekannt gibt, er soll die Ladeluke dicht halten.

Das ist dann so, als wollten sie einer Kuh den Walzer beibringen – also unmöglich. Somit beschränkt sich Peter auf die G’schichtln rund um die Alpenpokal Familie um den Zuschauern ein wenig Einblick in diese wunderschöne Rennserie zu geben.

Wunderbar auch das Ergebnis für die Sieger in den einzelnen Klassen nach Ende der 15. Runde: Sieg in der Klasse 7 für Franz Grassl (PC Berchtesgaden), die Klasse 8 gewinnt Martin Köck (PC Isartal) und die Klasse 9 entscheidet Andy Gassner (PC Isartal-München) zum zweiten Mal an diesem Tag für sich.

Bei der Siegehrung vor der Gastronomie am Salzburgring wurden nach den sehr lobenden Worten von den Offiziellen des PC Isartal-München die vielen, schönen Ehrenpreise an die glücklichen und verdienten Sieger verteilt. Der Sekt floss auch noch in Strömen und sodann machten sich alle auf den Heimweg. Manche schon ein wenig traurig, weil ja nur mehr ein Rennen im Kalender steht:

Am 14. und 15. Oktober auf dem Masaryk-Ring in Brünn.

See U There! Euer P.I.T.

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