4. Lauf zum AlpenPokal am 6. Juni 2004 in Hockenheim
Eigentlich hatte sich schon jeder überlegt, welche Pizza er im Restaurant am Adria Raceway bestellen wird...
In einer echten Hau-Ruck Aktion haben die 4 (!) veranstaltenden PC's Classico, Vierseenland, Vorarlberg und Wien ("in alphabetical order" heißt das beim film...) ein wahres Fest der Sinne aus dem Boden gestampft! Motorsport sehen, hören, fühlen - und auch riechen.
Bereits ab Samstag war der Ring fest in Porschehand - fast. Denn mit dem PC Classico kamen auch die Teilnehmer des "Histo-Cup" zu dieser Veranstaltung und sorgten damit für ein weiteres motorsportliches highlight! Denn hier fahren die Autos, in denen früher (als sie NOCH jünger waren...) so mancher AlpenPokalist mit Papa und Mama zum heißgeliebten Familienbesuch zur Tante unterwegs war, im Renn-outfit und mit Sponsor-"pickerln" vollgeklebt um die Strecke! Auch der "sound" war eine willkommene Abwechslung. Neben den artverwandten Boxerklängen der Käfertreiber gab's "musica italiana" von ALFA ROMEO, die Escorts von FORD und auch die 02er aus dem Hause BMW (noch immer faszinierend...) fuhren in der gleichen Stimmlage - und immer wenn man im ersten Moment meinte, da kommt einer ohne Motor - dann waren das die Vertreter der amerikanischen Klassiker ( z.B. Ford Mustang), die um den Kurs blubberten!
Der Samstag war als Renntag ohne Wertungsläufen ideal zum Kennenlernen der Strecke, oder - und da bedankt sich Zuffi bei den Herren Gassner, Fischer und Zoltan ganz herzlich! - um auch Nicht-Porschefahrern einige Runden lang Einblick in das "geschäftige Treiben" im Cockpit zu geben. Der kurze Kurs (2.604 m) lässt keine Langeweile bei den Fahrern aufkommen. Wenn am Ende der Start-Zielgeraden bei knapp 190 km/h angebremst wird (aber da, verehrte Leser, wird RICHTIG gebremst...), ist man dem Gurtsystem für den nötigen "Rückhalt" dankbar, der die Insassen im Sitz hält.
Durch den anschließenden Rechtsknick geht's mit immer noch reichlich "Dampf". Wer sich hier verschätzt, kann relativ gefahrlos in das inzwischen geteerte ehemalige Kiesbett ausweichen. Wenige Meter später wird's dann Ernst für Mensch und Maschine: eine ca. 120 ° Rechtskurve sorgt für Hektik im Cockpit! Da tanzen die Füße über die Pedale, um mit kurzen Gasstößen die Gangwechsel zu unterstützen (und die Kupplung zu entlasten...) - während gleichzeitig an die Reifen das Kommando "gut festhalten" gegeben wird.
Einmal - zweimal zurückschalten, das Lenkrad scharf rechts, kurzes Gegenlenken, weil die curbs für Unruhe im Fahrwerk sorgen - und gleich wieder vollen Schub auf die Hinterachse! Nach einer kurzen Gerade leitet eine leichte Links die nächste Herausforderung der Strecke ein, die Schikane. Vorher müssen die Bremsbacken aber noch ordentlich zupacken, um das Fahrzeug auf die heikle Rechts-links-rechts-Kombination vorzubereiten.
An dieser kritischen Stelle setzte Robert Pabel seinen PH Racing-Porsche rückwärts in die Reifenstapel. Dabei ging die Heckschürze zu Bruch, worauf das Teamfahrzeug mit viel Klebeband und extra dafür besorgten Einkaufstüten (als Ersatz für das ebenfalls zerstörte Rücklicht...) "veredelt" das restliche Wochenende als " PHR-Penny-Shortback Racer" die Konkurrenz in Atem hielt! Bei der gleich anschließenden Einfahrt in's Motodrom begrüßt die Fahrer ein Fahnenmeer und das Publikum erhebt sich applaudierend von den Sitzen... So erleben das zumindest die Formel 1- Piloten! Beim AlpenPokal findet man die meisten Zuschauer in der Boxengasse, weil es da am interessantesten ist. Die unvergleichliche Streckenführung und die "bräunungstechnisch" günstige Süd-Westlage lockten dann aber doch immer wieder Fans auf die Ränge.
Der enge Kreisel im Motodrom ist die einzige ernstzunehmende Linkskurve des ganzen Kurses. Im Laufe des Wochenendes gab's hier einige schöne Dreher zu bewundern... Nach 2 weiteren 90° Rechtskurven ist die Runde komplett und das Gaspedal am Bodenblech.
Der Sonntag begrüßte die Frühaufsteher mit herrlichem Sonnenschein und idealen Temperaturen. Als Nächster tat dies Joe Elsensohn. Er wies bei der Fahrerbesprechung nochmals auf die Geschwindigkeitskontrolle am Eingang der Boxengasse hin, die von den beiden Zeitreisenden Monika und Christoph (an diesem Wochenende mit Unterstützung von "ganz oben"...) in gewohnt perfekter Manier in Betrieb genommen wurde. Am Eurospeedway entpuppte sich diese Maßnahme noch als interessante Nebenverdienstquelle, hier in Hockenheim hielten sich bereits alle Teilnehmer an das vorgeschriebene Tempo!
Beim Freien Fahren, mit dem traditionell der Renntag beginnt, verlief alles bestens. Nur Alois Mair hatte Pech. Als Folgeschaden seines Ausrutschers am Salzburg Ring bekam sein Getriebgehäuse einen Riss und verteilte das Öl gleichmäßig auf den Auspuff - was wirklich ganz tolle Rauchschwaden bildet, und auf die Strecke - worüber sich das Streckenpersonal so richtig freute... Nach einer halben Stunde, in der ein Großteil der Strecke gereinigt werden mußte, ging's weiter im Programm mit dem Zeittraining der GT-Fahrer. Und da lauerte bereits eine faustdicke Überraschung, denn Anton Glöckler vom PC Ulm sicherte sich mit der besten Rundenzeit die "pole" - vor Michael Barbach, Dominik Neumeyr, Jörg Peham und Georg Zoltan. Gegen diese Phalanx der 996 GT3 CUP kämpfte sich Peter Nadler mit seinem 964 RS immerhin bis auf den 8. Startplatz vor.
So richtig zur Sache ging's dann in der ersten Sprintprüfung, nachdem sich Dominik Neumeyr nach dem Start an die Spitze gesetzt hatte - sich aber nicht absetzen konnte. Die Verfolger bewegten sich sehr dicht neben- und hintereinander, besonders Anton Glöckler ließ nicht locker - bis er in's Gras musste. Von da an war es Michael Barbach, der die Jagd auf "Dominator" Neumeyr anführte. Nach dem Rennen sprachen die Sportkommissare mit dem Spitzenquartett ein ernstes Wörtchen unter Männern, worauf die Fahrer Neumeyr, Barbach und Glöckler aus der Wertung des 1. Laufs genommen wurden. Es war stellenweise mit "zu harten Bandagen" gefahren worden...
Über 15 Runden mussten die Club- und SuperSportler diesmal ihre Gleichmäßigkeit unter Beweis stellen. Gottfried Hübl vom PC Augsburg brillierte bei den ClubSportlern mit einer perfekten Gesamtleistung von 0,199 bzw. 0,194 Sekunden Abweichung zu seiner Referenzzeit! Die Klasse 8 wurde von den sonst so seltenen weiblichen Teilnehmern dominiert: Platz 5 sicherte sich B. Nentwig (das "B" bleibt ein Geheimnis...), Verena Jendrzejzyk kam auf den 4.Platz - und den Sieg holte sich Claudia Thomas vom PC Nürburgring auf ihrem 993 RS!
Während sich die Histo Cup'ler 20 Runden lang erbitterte Windschattenduelle lieferten, wurde in der Box 5 das warme Mittagessen aufgefahren. Ein absolutes Novum, das Mittagessen mit diesem ungewohnten sound untermalt zu geniessen!
Das Zeittraining für die Sprintprüfung bei den SuperSportlern gewann Heinz Weissenbacher vom PC Berchtesgaden mit einem Vorsprung von mehr als 2 (zwei!) Sekunden auf Franz Oettl vom PC Altötting (bzw. "Oideding" im O-Ton Süd...) und Reinhold Widl, ebenfalls aus Berchtesgaden. Im Rennen selbst verließ den Führenden nach 7 Runden das Glück, so daß der Sieg in der Klasse 6 an "mister web" Werner Kobler vom PC Tirol ging (er ist selbst der Präsident...).
Der 2. Lauf der GT Challenge endete mit dem Sieg von Jörg Peham, vor dem aus der letzten Reihe gestarteten Michael Barbach und Wolfgang Stöhr vom PC Wien. Dominik Neumeyr hatte seinen Flitzer nach nur 2 Runden eingangs der Start-Zielgeraden seitlich in den Reifenstapeln geparkt, und Stefan Madaus vom PC Vierseenland stand nach einigen Schwierigkeiten nur noch der 3 Gang zur Verfügung, so daß auch er das Rennen vorzeitig beenden musste. Schade, hatte er doch sein eigenes, mehrköpfiges Nachwuchs-Serviceteam mit in Hockenheim...
In der abschließenden 2. Gleichmäßigkeitsprüfung machte Franz Grassl mit seinem feuerspuckenden Flitzer in der Klasse 7 alles klar - 0,465 und ,0138 Sekunden waren zu gut für Frantisek Kocman vom PC Classico auf Boxster S (Platz 2) und Joachim Muschalik vom PC Deutschland (Platz 3).
Das war also die Ersatzveranstaltung für den Adria Raceway... SO schön wäre das in Italien NIE geworden! Ein ganz herzliches DANKESCHÖN möchte ich noch an die beiden Mitarbeiter der Hockenheim-Ring AG loswerden, die mir meinen Punto mit 2 Schraubenziehern und einem halben Meter Draht wieder aufgemacht haben - nachdem ich den Schlüssel auf der Hutablage deponiert und die Heckklappe geschlossen hatte.
Viel Spaß und gute Fahrt durch die Sommerpause nach Mugello vom 20. bis 22. August wünscht euch euer ZUFFI!
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