Porschefahrer sind doch wirklich unverbesserliche Optimisten. Anders kann ich mir den Andrang zur Veranstaltung am A1-Ring nicht erklären! (Und es sei schon vorneweg gesagt: der Optimismus wurde belohnt...)
Wenn wir uns einmal kurz erinnern, wie das Wetter am Ostersonntag 2001 beim ersten Lauf zum AP in Zeltweg war - damals zogen schon mal ein paar Schneeschauer durch's Bild - dann hätte mich auch eine Teilnehmerzahl im einstelligen Bereich nicht verwundert.
Aber es kam alles anders: tropische Verhältnisse (zumindest für Österreich...) lockten mehr als 40 Teilnehmer an. Außerdem war auch Herr Kaldewei, der Verantwortliche für die Porsche-Clubs an der Strecke, um sich einmal eine AP-Veranstaltung anzusehen und über aktuelle Probleme im Clubleben zu sprechen...Am Donnerstagabend standen wie immer Anmeldung und Fahrzeugabnahme im Mittelpunkt. Wegen des herrlichen Wetters fand dieser Programmpunkt unter freiem Himmel am Parkplatz des Hotel Verde in Knittelfeld statt. Und der Präsident des veranstaltenden PC Classico, Joachim Kolesch, genoss sichtlich die hervorragende Stimmung der Teilnehmer. Kein Wunder, hängt doch das Gelingen einer Veranstaltung wie dieser - trotz mehr als 10-jähriger Erfahrung - immer zu einem gewissen Teil auch von Petrus' Gnade ab (und der hatte - laut Wetterbericht - "grünes Licht" gegeben!).
Am Freitagmorgen hielt man sich angesichts des herrlichen Wetters auch nicht allzu lange mit dem Frühstück auf, sondern folgte dem Drang nach Rennsportatmosphäre zum A1-Ring. Und trotz der durchaus lückenhaften Beschilderung (naja, so lernt man die Umgebung der Rennstrecke halt auch noch etwas kennen...) startete pünktlich um 8 Uhr das Freie Fahren. Herrlich. Es sollte Pflicht für jeden Besucher sein, sich an der Start/Ziel-geraden ganz nah an die Streckenabsperrung zu stellen und dem megasatten Sound der unterschiedlichen Porsches zu lauschen, wenn sie mit "ordentlich Dampf" vorbeidonnern!Wegen der großen Teilnehmerzahl für das PC-Fahrtraining wurde dann der Zeitplan etwas geändert: man bildete 4 Gruppen und schickte jeweils 2 davon - ganz brav hinter einem Instructor - auf den Kurs. Alle 2 Runden lassen sich die beiden ersten Fahrzeuge zurückfallen und setzen sich wieder an das Ende der Gruppe. So kann jeder Teilnehmer eine ganze Runde auf der Ideallinie hinter dem "Profi" um den Kurs fahren, um sich anschließend am Gruppenende ganz in Ruhe das Gelernte einzuprägen. So mancher Teilnehmer kennt sein Gefährt nämlich nur im Stadtverkehr, aber erst auf einer Rennstrecke entdeckt man die sportliche Seite. Und das macht sichtlich Spaß, zumal man sicher wie in Abrahams Schoß ist: an der ganzen Strecke sind "marshalls", die den Verkehr mittels Flaggensignalen regeln, bei eventuellen Defekten umgehend zur Stelle sind, und auch mal die Strecke kehren, wenn ganz Eifrige im Kiesbett landen...
Natürlich müssen die Fahrzeuge den strengen Vorschriften entsprechen (was die Sportkommissare auch penibel überprüfen!). Und damit sich beim Ein- oder Aussteigen niemand den Kopf anhaut, ist der Helm obligatorisch.
Dass das PC-Fahrtraining ein großer Erfolg ist, erfährt man spätestens beim Mittagessen: mindestens 95% der Teilnehmer hätten "...schneller gekonnt, wenn bloß der Vordermann nicht so langsam gewesen wäre". Aber, wer war der Vordermann? Etwa der Instructor?
Die Stunde der Wahrheit schlägt dann nach der Mittagspause im 2. Teil des Fahrtrainings, dem Freien Fahren. Während die einen versuchen, eine möglichst runde und harmonische Linie zu fahren, hängen sich andere an das Heck des vermeintlich schnelleren Vordermannes um zu versuchen, ihr Fahrzeug auch bei höherer Geschwindigkeit und im direkten Zweikampf stets unter Kontrolle zu halten.
Dass das nicht nur ein hohes Maß an Konzentration, sondern auch an körperlicher Fitness erfordert, sieht man, wenn die Club- und SuperSportler aus ihren Fahrzeugen klettern: durchgeschwitzt bis in die feuerfeste Unterhose (selbige wird übrigens auch kontrolliert - safety first!). Aber, und das hört man allerorts: es macht Spaß ohne Ende, und bei dem Wetter erst recht!
Das merkt man auch beim zweiten Training, bei dem die Startplätze für die "Sprintprüfung"- den Höhepunkt jeder Alpenpokal-Veranstaltung - herausgefahren werden. Die Strecke ist inzwischen "auf Temperatur" und auf der Ideallinie auch schön griffig, so dass im Kampf um die beste Rundenzeit jeder Fahrer optimale Voraussetzungen hat. Michael Barbach vom veranstaltenden PC Classico hält die Vereinsehre hoch, denn sowohl im Kampf um die schnellste Rundenzeit(1:45.697 / 147,06 km/h) als auch um den Sieg im Sprintrennen setzt er sich gegen die zahlreichen Konkurrenten souverän durch.
Währenddessen warten in der Boxengasse alle anderen Fahrer ungeduldig auf die Streckenfreigabe für das abschließende Freie Fahren aller Klassen. Und nachdem alle Wertungsprüfungen abgeschlossen sind, wird jetzt auch gerne der Freund, die Freundin oder irgendein anderer mutiger Beifahrer mitgenommen, um einen Einblick in die harte Arbeit am Porsche-Volant zu bekommen.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung ist die Siegerehrung für die Sprintprüfung inklusive Kranz und Sektdusche - wobei sich diesmal eine Flasche dank perfekter Schütteltechnik vorzeitig selbsständig und manch' Unbeteiligten nass gemacht hat! Anschließend erhielt jeder Teilnehmer noch einen Erinnerungs-Pokal. Und nachdem das Leistungsgewicht für die Heimfahrt nicht mehr so wichtig ist, freute sich auch Jeder über dieses nette Geschenk.
Leider ging auch diese herrliche Veranstaltung - zumindest für die Teilnehmer (gell, Herr Kolesch...) wieder viel zu schnell vorbei. Umso schwerer fällt auch das lange Warten auf die nächste Veranstaltung, bei der wir uns aber hoffentlich wiedersehen! Ich freu' mich schon...
Euer Zuffi
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