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Am 10.05.2014 starteten wir in diesem Jahr unsere erste Ausfahrt, die unser Mitglied Thomas Semm und seine Partnerin Julia vorbereitet hatten und uns in Ihre Heimat nach Bebra einluden.

Die Mitglieder aus dem Raum Braunschweig fuhren auf schönen Nebenstraßen am Samstagvormittag um den Harz herum über Göttingen, Eschwege, Bad Sooden-Allendorf hin nach Bebra. Diese ungestörte Fahrt über Alleenstraßen genossen wir und trafen schließlich zu unserem Treffen in Bebra pünktlich ein. In Bebra erwarteten uns bereits die Mitglieder, die aus dem Kreis Kassel und Kreis Vogelsberg angefahren waren. Es kamen auch Mitglieder aus Alzenau/Aschaffenburg und Marburg hinzu.

Nachdem wir uns mit hessischen „Tapas“, Hausmacher Wurst und frischem Landbrot gestärkt hatten, ging es auf zur Fahrt in Richtung Groß Meißner. Hierbei konnten wir ein wunderschönes Stück Deutschland – für manchen von uns noch unbekannt – entdecken und mit allen Sinnen erfahren. Hier fanden wir lokale Identität und heimatliche Verbundenheit vor.

Die Straßen auf unserem Weg hatten bis zu 14% Gefälle und Steigung. Es machte allen Teilnehmern Spaß, über diese im Naturschutzgebiet Kreis Hersfeld-Rotenburg liegenden, nicht so stark befahrenen Straßen zu fahren. Der Wechsel von Waldgebieten und Feldern sowie die gebotene Möglichkeit des Ausblicks in die Täler offenbarte uns die gesamte Schönheit dieser Landschaft. Auch einige Regentropfen, die am Samstag fielen, konnten diese Schönheit der Natur ringsherum nicht verleugnen.

Ein kleiner Abstecher führte uns zum Schloss Wolfsbrunnen – wie alte Sagen erzählen: Ursprünglich ein Ort, wohin schon in grauer Vorzeit die Wölfe kamen, um aus dem Brunnen zu trinken. Das Schloss selbst wurde von Alexander von Keudell erbaut, wobei der Kasseler Großindustrielle Oscar Henschel erheblich finanziell beteiligt war und es als Geschenk seiner Tochter Louise vermachte, die Alexander von Keudell geheiratet hatte. Nach einer guten Tasse Kaffee ging die Fahrt weiter nach Thüringen in den Wartburgkreis und wieder in den Werra-Meißner-Kreis zurück, um unser Hotel in Bebra anzufahren.

Den Abend verbrachten wir im Hotel "Hessischer Hof", wo uns ein mehrgängiges Abendmenü serviert wurde. Als Höhepunkt des Abends folgte die Einladung von Thomas Semm zu sich nach Hause, wo wir die "Familien-Garagen" der Gebrüder Semm besichtigen konnten. In diesen Garagen fanden wir mehrere Porsche und hochwertige Mercedes-Benz Sportwagen vor. Reges Fachsimpeln, der Austausch von Meinungen und persönliche Gespräche kamen durch unser gemeinsames Interessengebiet schnell zustande. Der abendliche Besuch der "Familien-Garagen" war für alle ein besonderes Ereignis.

Am nächsten Morgen hatten wir eine Führung durch Bebra. Früher befand sich hier in der Mitte Deutschlands, an der Grenze zwischen Warschauer Pakt und NATO, der größte Bahnhof, auf dem der größte Teil des Warenverkehrs zwischen beiden Systemen ausgetauscht wurde.

Damals arbeiteten auf dem Bahnhof 4.000 Menschen – und das in einer Stadt, die 15.000 Einwohner zählte. Heute sind auf diesem Bahnhof nur noch 200 Menschen beschäftigt.

Nach der Besichtigung der Neuanlagen im Bahnhofsbereich erkannten wir, wieviel Umbrüche im Ort selbst bereits stattgefunden hatten. Bebra wurde in dem Stadtsanierungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen und hat für seine Bemühungen einen entsprechenden Förderpreis erhalten. Das Ziel des Förderprogrammes ist es, in die regionale Mitte hineinzugehen und neue Aktivitäten einzubringen, wozu auch wir ein Stückchen beigetragen haben.

Wir durchquerten die Innenstadt und wurden dann nochmals von einem privaten Sammler auf seinen Dachboden eingeladen, um seine umfangreiche Sammlung von Viktoria Motorrädern zu bewundern. Aber auch BMW-, EMW-Modelle sowie eine Grammophonsammlung etc. fehlten hier nicht.

Den Abschluss unserer Ausfahrt hatten wir schließlich auf der „Tannenburg“. Erst einmal aber nahmen wir "mittelalterliche Speisen" zu uns – ganz ohne Kartoffeln, ganz ohne Tomaten! Die gab es damals noch nicht! Es folgte die Verabschiedung der Teilnehmer und jeder von uns machte sich zufrieden mit dem Erlebten auf den Heimweg. Unser Dank richtet sich vor allem an unser Mitglied Thomas Semm und seine Lebensgefährtin Julia, die uns die wunderschönen Erlebnisse dieser Tage möglich machten! Möge der ihm von uns mit Freude überreichten "Ausrichter-Pokal" des Stammtisches stets daran erinnern, wieviel Spaß er mit seiner Ausfahrt den Mitgliedern bescherte! Vielen Dank!